„Sie [i.e. die Philosophische Gesellschaft] ist eine Form der Sozialisation, deren Prinzip es ist, daß ihre Mitglieder, um darin eine Rolle zu spielen, jede konkrete Besonderheit und ihre wirkliche gesellschaftliche Existenz aufgeben müssen; sie ist das Gegenteil dessen, was man unter dem Ancien Régime Körperschaften nannte […]. Die Philosophische Gesellschaft zeichnet sich für jedes ihrer Mitglieder einzig durch ihr Verhältnis zur Welt der Ideen aus, und durch diese Eigenschaft läßt sie die Funktionsweise der Demokratie vorausahnen. Denn auch die Demokratie macht die Individuen in einem abstrakten Recht, das dazu ausreicht, sie zu konstituieren, einander gleich: Es ist die Staatsbürgerschaft, die jedem seinen Anteil an der Souveränität des Volkes gewährt und bestimmt.“ (p. 192f.) #Furet #PhilosophischeGesellschaft
Furet: Die Philosophische Gesellschaft
Furet, François, 1789 (Siebzehnhundertneunundachtzig). Vom Ereignis zum Gegenstand der Geschichtswissenschaft. Frankfurt/M., Berlin, Wien: Ullstein 1980.