„Die kommunikative Alltagspraxis ist in sich gleichsam reflektiert. Freilich ist »Reflexion« nicht mehr eine Sache des Erkenntnissubjekts, das sich objektivierend auf sich bezieht. An die Stelle dieser vorsprachlich-einsamen Reflexion tritt die ins kommunikative Handeln eingebaute Schichtung von Diskurs und Handeln. Denn die faktisch erhobenen Geltungsansprüche verweisen direkt oder mittelbar auf Argumentationen, in denen sie bearbeitet und gegebenenfalls eingelost werden können. Dieser argumentative Streit über hypothetische Geltungsansprüche läßt sich als Reflexionsform kommunikativen Handelns beschreiben – eine Selbstbezüglichkeit, die ohne den in die Grundbegriffe der Subjektphilosophie aufgenommenen Zwang zur Objektivierung auskommt.“ (p. 375f.) #Habermas #Alltagspraxis #KommunikativesHandeln
Habermas: Die kommunikative Alltagspraxis
Habermas, Jürgen, Der philosophische Diskurs der Moderne: Zwölf Vorlesungen. Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag 1985. 450 S.