Röttgers: An-archische Praxis

„Die an-archische Praxis ist eine Praxis ohne Subjekt (gewissermaßen: „oben ohne“), mit jeweils partikularen, transitorischen Gewißheiten und peremptorischen Ordnungen. Und das heißt – jetzt zusammenfassend gesagt –: Die Sozialphilosophie des kommunikativen Textes baut nicht auf einer vorgängigen Praxistheorie auf, weil eine solche vor und außerhalb des sozialen Prozesses zu formulierende Praxistheorie vermutlich nur eine sein könnte, die dem alten Fetisch handlungstheoretischer und subjektzentrierter Praxis noch einmal Leben einzuhauchen versuchte. Insofern hat die Sozialphilosophie eine solche vorverordnete Praxistheorie nicht nur nicht nötig, sondern sie muß sie als hinderlich, ja ruinös dekonstruieren. Aber, das dürfte auch deutlich geworden sein, unterwegs entwickelt sie implizit eben auch Gedanken zu einer Praxis, die eine Technik der Mitte nahelegt.“ (p. 74) #Röttgers #An-archischePraxis #Sozialphilosophie

Röttgers, Kurt, Die Möglichkeit einer an-archischen Praxis. Hagen: privat 2014.