August: Die Ontologie des Netzwerk-Denkens

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“Die ›Ontologie‹ des Netzwerk-Denkens sieht eine solche wesenshafte Stabilität nicht vor: Was stabil erscheint, ist nichts anderes als eine immer wieder neue (Re-)Produktion eines Zusammenhangs, bei der sich die Elemente und Relationen effektiv ständig verändern.” (p. 384) #August #Ontologie #Netzwerk #Relationen

August, Vincent, Technologisches Regieren. Der Aufstieg des Netzwerk-Denkens in der Krise der Moderne. Foucault, Luhmann und die Kybernetik. Bielefeld: Transcript 2021. 480 S., ISBN 978-3-8376-5597-1.

Neu :: Blumenberg: Die ontologische Distanz

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“Im Januar 1948, kurz nach Abschluss des Promotionsverfahrens, beginnt Hans Blumenberg mit der Arbeit an seiner Habilitationsschrift. Sie wächst sich rasch zu einem monumentalen Projekt aus, das nicht weniger will, als den philosophischen Horizont der Moderne vor dem Hintergrund ihrer Krise zu vermessen. Diesen Anspruch löst Die ontologische Distanz zwar nicht ganz ein, aber mit der Verknüpfung von geschichtsphilosophischen Interessen und phänomenologischer Methode bereitet die Studie den Boden, auf dem Blumenbergs große bewusstseinshistorische Untersuchungen der folgenden Jahrzehnte gedeihen.

Mehr als siebzig Jahre nach der Niederschrift wird Die ontologische Distanz nun erstmals publiziert, unter anderem ergänzt um Materialien aus dem Nachlass. In seinem Nachwort rekonstruiert der Herausgeber die komplexe Entstehungsgeschichte des Werks, in der Blumenbergs prekäre Arbeitsbedingungen ebenso eine Rolle spielen wie seine Lektüre von Husserls nachgelassenen Texten und sein wachsender Widerstand gegen Heideggers Philosophie. Der Band macht eine wichtige Etappe von Blumenbergs Denkweg nachvollziehbar und schließt mit Blick auf das Frühwerk eine markante Lücke.” #Blumberg #OntologischeDistanz

Blumenberg, Hans, Die ontologische Distanz Eine Untersuchung zur Krisis der philosophischen Grundlagen der Neuzeit; herausgegeben von Nicola Zambon. Berlin: Suhrkamp 2022, ISBN 978-3-518-58788-1.

Heidegger: Sprache und Ereignis

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„Wenn die Götter die Erde rufen und im Ruf eine Welt wider­hallt und so der Ruf anklingt als Da-sein des Menschen, dann ist Sprache als geschichtliches, Geschichte gründendes Wort.

Sprache und Ereignis. Aufklang der Erde, Widerklang der Welt. Streit, die ursprüngliche Bergung der Zerklüftung, weil der innigste Riß. Die offene Stelle.

Sprache, ob gesprochen oder geschwiegen, die erste und wei­teste Vermenschung des Seienden. So scheint es. Aber sie gera­de die ursprünglichste Entmenschung des Menschen als vor­handenes Lebewesen und »Subjekt« und alles Bisherigen. Und damit Gründung des Da-seins und der Möglichkeit der Ent­menschung des Seienden.

Die Sprache gründet im Schweigen. Das Schweigen ist das verborgenste Maß-halten. Es hält das Maß, indem es die Maßstabe erst setzt. Und so ist die Sprache Maß-setzung im Inner­sten und Weitesten, Maß-setzung als Erwesung des Fugs und seiner Fügung (Ereignis). Und sofern die Sprache Grund des Da-seins, liegt in diesem die Maßigung und zwar als der Grund des Streites von Welt und Erde.“ (p. 510) #Heidegger #Sprache #Ereignis

Heidegger, Martin, Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis); Bd. 65 (Gesamtausgabe; Band III. Abteilung: Unveröffentlichte Abhandlungen – Vorträge – Gedachtes). Frankfurt a.M.: Vittorio Klostermann 1989. 513 S.