Habermas: Kant und die Moderne

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„Kant drückt die moderne Welt in einem Gedankengebäude aus. Das bedeutet freilich nur, daß sich in Kants Philosophie die wesentlichen Züge des Zeitalters wie in einem Spiegel reflektieren, ohne daß Kant die Moderne als solche begriffen hätte. Erst aus der Retrospektive kann Hegel Kants Philosophie als die maßgebliche Selbstauslegung der Moderne verstehen“. (p. 30) #Habermas #Kant #Hegel #Moderne

Habermas, Jürgen, Der philosophische Diskurs der Moderne: Zwölf Vorlesungen. Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag 1985. 450 S.

Röttgers: Die Medialitätszentrierung in der Postmoderne

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„Aber diese Luthersche, die Moderne insgesamt leitende Auflösung des Widerspruchs ist zu einfach. Wenn, wie wir uns in der Postmoderne überzeugen mussten, das Soziale, das uns medial verbindet, ein kommunikativer Text ist, dann versagt an diesem Zwischen die simple Trennung von Innen und Außen, von wahrer, innerer Freiheit und bloß äußerlicher Freiheit, letztere bei Kant gar karikiert als »Freiheit eines Bratenwenders«. Die simple Trennung verdankt sich einer Subjektzentrierung in der Sozialphilosophie, die aber in der Postmoderne einer Medialitätszentrierung weichen musste.“ (p. 582) #Röttgers #Kant #Moderne #Postmoderne #KommunikativerText #Zwischen #Freiheit #Sozialphilosophie #Subjektzentrierung #Medialitätszentrierung

Röttgers, Kurt, Das Soziale denken. Leitlinien einer Philosophie des kommunikativen Textes. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2021. 756 S., ISBN 978-3-95832-239-4.

Habermas: Ursprungserinnerungen des neuzeitlichen Subjekts

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„Immerhin dienen diese Ursprungserinnerungen des neuzeitlichen Subjekts als Anknüpfungspunkt fiir die Antwort auf jene Frage, der sich die Konsequenteren unter Nietzsches Nachfolgern nicht entziehen wollten. Solange vom Anderen der Vernunft, wie immer es auch heiße, narrativ die Rede ist, solange dieses dem diskursiven Denken Heterogene ohne weitere Vorkehrungen als Name in philosophie- und wissenschaftshistorischen Darstellungen auftaucht, kann die Unschuldsmiene die Unterbietung des von Kant inaugurierten Niveaus der Vernunftskritik nicht wettmachen.“ (p. 359) #Habermas #Nietzsche #Kant #Ursprungserinnerungen #Subjekt #Vernunft

Habermas, Jürgen, Der philosophische Diskurs der Moderne: Zwölf Vorlesungen. Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag 1985. 450 S.

Adorno: Der Begriff der Universalgeschichte

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„Der Begriff der Universalgeschichte, von dessen Gültigkeit die Hegeische Philosophie ähnlich inspiriert ist wie die Kantische von der der mathematischen Naturwissenschaften, wurde desto proble­matischer, je mehr die vereinheitlichte Welt einem Gesamtprozeß sich annäherte.“ (p. 311) #Adorno #Universalgeschichte #Hegel #Kant

Adorno, Theodor W., Negative Dialektik. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1966.

Vuillemin: Kant

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„Le sérieux de Kant est lié aux limitations qu’il impose à la connaissance, à son attitude critique et à la méfiance qu’il ne cesse de témoigner aux charlatans et aux visionnaires.“ (p. 299) #Vuillemin #Kant

Vuillemin, Jules, Physique et métaphysique Kantiennes. Paris: PUF 21987, ISBN 0763-9538.