Adorno: Der Begriff Subjektivität bei Heidegger

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“Der Begriff Subjektivität schillert [bei Heidegger] nicht minder als der des Seins und ist darum beliebig auf diesen abzustimmen. Seine Mehrdeutigkeit gestattet es, Dasein einer Seinsweise des Seins gleichzusetzen und die ontologische Differenz wegzuanaly­sieren. Ontisch heißt dann Dasein kraft seiner raumzeitlichen In­dividuation, ontologisch als Logos.” (p. 129) #Adorno #Heidegger #Subjektivität #Dasein

Adorno, Theodor W., Negative Dialektik. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1966.

Röttgers: Der Abgrund

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„Das Subjekt verschwindet, die Spur, die Leere, die das Verschwinden hinterlässt, ist ein Abgrund des Schweigens im kommunikativen Text. Dieser Abgrund gleicht jenem, den Heidegger als Abgrund anspricht, wenn er vom Erschweigen der Wahrheit des Seyns spricht. Diese lässt sich eben nicht aussagen im Sinne von Informationen-über, sondern bildet den Hintergrund und Abgrund allen Redens. Das Ereignis bricht das Immergleiche zu einem Abgrund auf, aus dem heraus gemäß Heidegger der andere Anfang der Philosophie möglich sein müsste. Der Abgrund, den das Neue im Gewohnten aufreißt, ist nicht einfach die aus der Phänomenologie der Sichtbarkeit bekannte Verschiebung von Perspektiven. Im Abgrund des Neuen geht es um Unsichtbarkeit. […] Das Chaos im Abgrund ist seiner ontologischen Natur nach ein vielfältiges.“ (p. 230sq.) #Röttgers #Heidegger #Subjekt #Abgrund #KommunikativerText #Chaos

Röttgers, Kurt, Das Soziale denken. Leitlinien einer Philosophie des kommunikativen Textes. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2021. 756 S., ISBN 978-3-95832-239-4.

Heidegger: Sein und Werden

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„[D]as Sein wird als Werden gefaßt“. (I, p. 18) #Heidegger #Sein #Werden

Heidegger, Martin, Nietzsche, 2 Bde.. Stuttgart: Neske 61998.

Heidegger: Sein, Werden und der Wille zur Macht

Zitat

„Die »Rekapitulation« beginnt mit dem Satz: »Dem Werden den Charakter des Seins aufzuprägen – das ist der höchste Wille zur Macht.« Dies heißt nicht: das Werden als Unbeständiges – denn dies ist gemeint – durch das Seiende als das Beständige beseitigen und ersetzen; es heißt: das Werden so zum Seienden gestalten, daß es als Werdendes erhalten bleibt und Bestand hat, d.h. ist. Die Aufprägung, d.h. Umprägung des Werdenden zum Seienden ist der höchste Wille zur Macht. In diesem Umprägen kommt der Wille zur Macht in seinem We­sen am reinsten zur Geltung.” (I, p. 418) #Heidegger #Werden #Sein #Nietzsche #WilleZurMacht

Heidegger, Martin, Nietzsche, 2 Bde.. Stuttgart: Neske 61998.

Heidegger: Sein und Werden

Zitat

„Daß diese Auslegung zutrifft, zeigt sich unmißverständlich ebenfalls in dem Stück, das als »Rekapitulation« überschrieben ist. Dem genannten Satz, der lautet: »Dem Werden den Cha­rakter des Seins aufzuprägen – das ist der höchste Wille zur Macht«, folgt alsbald der Satz: »Daß Alles wiederkehrt, ist die extremste Annäherung einer Welt des Werdens an die des Seins: – Gipfel der Betrachtung.« Deutlicher kann nicht gesagt werden: 1. wie und auf welchem Grund die Aufprägung des Seins auf das Werden gemeint ist, 2. daß der Gedanke der ewigen Wie­derkunft des Gleichen auch und gerade in der Zeit des schein­baren Vorranges des Gedankens vom Willen zur Macht der Gedanke der Gedanken bleibt, den Nietzsches Philosophie un­ablässig denkt.“ (I, p. 419) #Heidegger #Nietzsche #Sein #Werden

Heidegger, Martin, Nietzsche, 2 Bde.. Stuttgart: Neske 61998.