“Mit einer Ironie, für welche die Ohren mittlerweile zu stumpf geworden sind, benutzte er [Nietzsche] ihn [den Nihilismus] zur Denunziation des Gegenteils dessen, was das Wort in der Verschwörerpraxis meinte, des Christentums als der institutionalisierten Verneinung des Willens zum Leben.” (p. 370) #Adorno #Nietzsche #Nihilismus #Christentum #WilleZumLeben
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Adorno: Die repressive Seite des Kritizismus
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“Das ist die repressive Seite des Kritizismus; die nachfolgenden Idealisten waren ihrer Klasse soweit voraus, wie sie dagegen aufbegehrten. Im Ursprung dessen, was noch Nietzsche als intellektuelle Redlichkeit pries, lauert der Selbsthaß des Geistes, die verinnerlichte Protestantenwut auf die Hure Vernunft.” (p. 374) #Adorno #Nietzsche #Kritizismus #Protestanten #Vernunft
Heidegger: Sein, Werden und der Wille zur Macht
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„Die »Rekapitulation« beginnt mit dem Satz: »Dem Werden den Charakter des Seins aufzuprägen – das ist der höchste Wille zur Macht.« Dies heißt nicht: das Werden als Unbeständiges – denn dies ist gemeint – durch das Seiende als das Beständige beseitigen und ersetzen; es heißt: das Werden so zum Seienden gestalten, daß es als Werdendes erhalten bleibt und Bestand hat, d.h. ist. Die Aufprägung, d.h. Umprägung des Werdenden zum Seienden ist der höchste Wille zur Macht. In diesem Umprägen kommt der Wille zur Macht in seinem Wesen am reinsten zur Geltung.” (I, p. 418) #Heidegger #Werden #Sein #Nietzsche #WilleZurMacht
Heidegger: Sein und Werden
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„Daß diese Auslegung zutrifft, zeigt sich unmißverständlich ebenfalls in dem Stück, das als »Rekapitulation« überschrieben ist. Dem genannten Satz, der lautet: »Dem Werden den Charakter des Seins aufzuprägen – das ist der höchste Wille zur Macht«, folgt alsbald der Satz: »Daß Alles wiederkehrt, ist die extremste Annäherung einer Welt des Werdens an die des Seins: – Gipfel der Betrachtung.« Deutlicher kann nicht gesagt werden: 1. wie und auf welchem Grund die Aufprägung des Seins auf das Werden gemeint ist, 2. daß der Gedanke der ewigen Wiederkunft des Gleichen auch und gerade in der Zeit des scheinbaren Vorranges des Gedankens vom Willen zur Macht der Gedanke der Gedanken bleibt, den Nietzsches Philosophie unablässig denkt.“ (I, p. 419) #Heidegger #Nietzsche #Sein #Werden
Habermas: Ursprungserinnerungen des neuzeitlichen Subjekts
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„Immerhin dienen diese Ursprungserinnerungen des neuzeitlichen Subjekts als Anknüpfungspunkt fiir die Antwort auf jene Frage, der sich die Konsequenteren unter Nietzsches Nachfolgern nicht entziehen wollten. Solange vom Anderen der Vernunft, wie immer es auch heiße, narrativ die Rede ist, solange dieses dem diskursiven Denken Heterogene ohne weitere Vorkehrungen als Name in philosophie- und wissenschaftshistorischen Darstellungen auftaucht, kann die Unschuldsmiene die Unterbietung des von Kant inaugurierten Niveaus der Vernunftskritik nicht wettmachen.“ (p. 359) #Habermas #Nietzsche #Kant #Ursprungserinnerungen #Subjekt #Vernunft