Adorno: Die repressive Seite des Kritizismus

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“Das ist die repressive Seite des Kritizismus; die nachfolgenden Idealisten waren ihrer Klasse soweit voraus, wie sie dagegen aufbegehrten. Im Ursprung dessen, was noch Nietzsche als intellektuelle Redlichkeit pries, lauert der Selbsthaß des Geistes, die verinnerlichte Protestantenwut auf die Hure Vernunft.” (p. 374) #Adorno #Nietzsche #Kritizismus #Protestanten­ #Vernunft

Adorno, Theodor W., Negative Dialektik. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1966.

Adorno: Philosophie

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„Philosophie, die einmal überholt schien, erhält sich am Leben, weil der Augenblick ihrer Verwirklichung versäumt ward. Das summarische Urteil, sie habe die Welt bloß interpretiert, sei durch Resignation vor der Realität verkrüppelt auch in sich, wird zum Defaitismus der Vernunft, nachdem die Veränderung der Welt mißlang.“ (p. 13) #Adorno #Philosophie #Vernunft

Adorno, Theodor W., Negative Dialektik. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1966.

Habermas: Ursprungserinnerungen des neuzeitlichen Subjekts

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„Immerhin dienen diese Ursprungserinnerungen des neuzeitlichen Subjekts als Anknüpfungspunkt fiir die Antwort auf jene Frage, der sich die Konsequenteren unter Nietzsches Nachfolgern nicht entziehen wollten. Solange vom Anderen der Vernunft, wie immer es auch heiße, narrativ die Rede ist, solange dieses dem diskursiven Denken Heterogene ohne weitere Vorkehrungen als Name in philosophie- und wissenschaftshistorischen Darstellungen auftaucht, kann die Unschuldsmiene die Unterbietung des von Kant inaugurierten Niveaus der Vernunftskritik nicht wettmachen.“ (p. 359) #Habermas #Nietzsche #Kant #Ursprungserinnerungen #Subjekt #Vernunft

Habermas, Jürgen, Der philosophische Diskurs der Moderne: Zwölf Vorlesungen. Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag 1985. 450 S.

Habermas: Das Prinzip der Subjektivität

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„In der Moderne verwandeln sich also das religiöse Leben, Staat und Gesellschaft, sowie Wissenschaft, Moral und Kunst in ebensoviele Verkörperungen des Prinzips der Subjektivität. Deren Struktur wird als solche erfaßt in der Philosophie, nämlich als abstrakte Subjektivität in Descartes ›Cogito ergo sum‹, in der Gestalt des absoluten Selbstbewußtseins bei Kant. Es handelt sich um die Struktur der Selbstbeziehung des erkennenden Subjekts, das sich auf sich als Objekt zurückbeugt, um sich wie in einem Spiegelbild — eben »spekulativ« – zu ergreifen. Kant legt diesen reflexionsphilosophischen Ansatz seinen drei »Kritiken« zugrunde. Er setzt die Vernunft als den obersten Gerichtshof ein, vor dem sich rechtfertigen muß, was überhaupt auf Gültigkeit Anspruch erhebt.“ (p. 29) #Habermas #Subjektivität #Descartes #Kant #Vernunft

Habermas, Jürgen, Der philosophische Diskurs der Moderne: Zwölf Vorlesungen. Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag 1985. 450 S.

Hegel: Der Schluß

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„Der Schluß ist daher nicht nur vernünftig, sondern alles Vernünftige ist ein Schluß. Das Schließen ist von langer Zeit her der Vernunft zugeschrieben worden“. (p. 258) #Hegel #Schluß #Vernunft

Hegel, Georg Wilhelm Friedrich, Wißenschaft der Logik. Zweiter Teil 21831.