Adorno: Die zeitgemäße deutsche Ideologie

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„Die zeitgemäße deutsche Ideologie hütet sich vor faßbaren Lehren wie der liberalen oder selbst der elitären. Sie ist in die Sprache gerutscht. Soziale und anthropologische Änderungen brachten es dahin, ohne daß doch der Schleier zerrissen wäre.“ (p. 126) #Adorno #Ideologie #Sprache #Schleier

Adorno: Das sprachliche Brimborium

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„Erbe der zerfallenen Stringenz des Systems ist das wirksame sprachliche Brimborium. Freilich kippt es, als nichtige Veranstaltung, immer wieder aus den Pantinen und stolpert in Quatsch.“ (p. 67) #Adorno #Sprache

Adorno, Theodor W., Jargon der Eigentlichkeit. Zur deutschen Ideologie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1997.

Anicker: Verschiedene Sprachen

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„Wird eine Kompetenz also ›zur Sprache gebracht‹, kommen Effizienz, Gerechtigkeit, Weisheit, Schönheit usw. als unterschiedliche Kriterien der Adäquatheit und der Rechtfertigung von Performanzen zum Vorschein. Der Aspekt, auf den Lyotard diesbezüglich hinauswill: Es lässt sich nicht in der Sprache der Naturwissenschaft ausdrücken, was »Wissen« im Bereich der Ästhetik bedeutet und ebenso wenig kann man die »Wahrheit« empirischer Wissenschaften mit Kategorien der Moral abbilden.“ (p. 89) #Anicker #Lyotard #Sprache #Wissen #Wahrheit

Anicker, Fabian, Entwurf einer Soziologie der Deliberation. Kommunikative Rationalität und kulturelle Heterogenität. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2019, ISBN 978-3-95832-190-8.

Heidegger: Sprachphilosophie

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„Seynsgeschichtlich erfahren wir jedoch, daß wir das Wort nicht werkzeuglich in der Art von Wörtern auf die Gegenstände anwenden, sondern im ungegenständlichen Wort erst nicht nur Gegenstände, sondern überhaupt Seiendes vernehmen. Wo ist denn »das Wort«, wenn es nicht als menschliches Gemächte nur dem Ding angeheftet ist? Die Metaphysik der Sprache als die Verkennung des Wesens des Wortes fragt weder nach diesem »Wo?«, noch vermag sie, es zu bestimmen. Sie flüchtet sich, falls ihr die Frage begegnet, eilig zum sprechenden Menschen zurück. Wenn uns im Wort erst – oder auch im noch nicht gefundenen »Wort« – das Seiende erst als dieses entgegenkommt, und wenn das Seiende nur im Sein geeignet wird zum Seienden, dann muß das Wort zum Sein selbst gehören und darf nur aus der Wahrheit des Seyns erfragt werden.

Mit diesem Schritt ist alle »Sprachphilosophie« überwunden.“ (p. 72) #Heidegger #Wort #Ding #Sprache #Sprachphilosophie

Heidegger, Martin, Zum Wesen der Sprache; herausgegeben von Thomas Regehly; Bd. 74 (Gesamtausgabe). Frankfurt a.M.: Klostermann 2010.

Foerster: Sprache

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„Nehmen Sie nur die Frage: Was ist Sprache? In dem Moment, in dem man diese Frage stellt, wird Sprache erzeugt. Sprache läßt sich nicht ontologisch und mit dem Hinweis auf irgendein merkwürdiges Organ, von dessen Existenz der Linguist Noam Chomsky ausgeht, erklären, sondern nur ontogenetisch. Sprache ist nicht, sie geschieht. Die Frage ‚Was ist Sprache?‘ beantwortet sich selbst, indem sie ausgesprochen wird. Das ist eine Art logischer Purzelbaum, eine autologische Struktur! Auch hier finden wir wieder das Prinzip der Zirkularität.“ (p. 86) #Foerster #Sprache #Chomsky #Zirkularität

Foerster, Heinz von/Pörksen, Bernhard, Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners. Gespräche für Skeptiker. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme 31999, ISBN 3-89670-096-0.