Luhmann: Liebe

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„Radikaler als je zuvor wird man konzedieren müssen, daß Liebe alle Eigenschaften auflöst, die für sie Grund und Motiv sein könnten. Jeder Versuch, den anderen zu »durchschauen«, führt ins Bodenlose, in jene Einheit von wahr und falsch, von aufrichtig und unaufrichtig, die sich allen Kriterien entzieht. Deshalb kann nicht alles gesagt werden. Transparenz gibt es nur in der Beziehung von System und System, sozusagen an Hand der Differenz von System und Umwelt, die das System konstituiert. Liebe kann diese Transparenz nur selbst sein“. (p. 232) #Luhmann #Liebe #System #Umwelt #Transparenz

Luhmann, Niklas, Liebe als Passion. Zur Codierung von Intimität. Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag 1994.

Luhmann: Liebessemantik

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„Einerseits muß Besonderes, muß Unwahrscheinliches ermöglicht werden, andererseits muß genau dies schließlich für jedermann erreichbar sein. Einerseits benötigt die Gesellschaft Stratifikation zur Einführung des Unwahrscheinlichen und zum Umbau in Richtung auf Ausdifferenzierung von Funktionssystemen, und andererseits untergräbt eben dieser Umbau den Bedarf für und die Möglichkeit von Stratifikation. Die Aufgabe der Semantik und in unserem Falle der Liebessemantik scheint es zu sein, diese Widersprüche »aufzuheben«, die unterschiedlichen Anforderungen zu markieren, sie in Kontroversen offenzulegen, sie aufeinander zu beziehen, sie zu vermitteln.“ (p. 55) #Luhmann #Liebessemantik

Luhmann, Niklas, Liebe als Passion. Zur Codierung von Intimität. Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag 1994.

Luhmann: Universalisierung

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„Die Universalisierung erfordert, als Basis für Intimität, ein jedermann zugängliches Selbst.“ (p. 207) #Luhmann #Universalisierung #Intimität #Selbst

Luhmann, Niklas, Liebe als Passion. Zur Codierung von Intimität. Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag 1994.

Luhmann: Der Staat

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„Der Staat hat es mit Störungsabwehr, mit Ruhe und Ordnung zu tun.“ (p. 203f.) #Luhmann #Staat

Luhmann, Niklas, Die Politik der Gesellschaft. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2002.

Luhmann: Legitimität der Staatsgewalt

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„Obwohl die Legitimität der Staatsgewalt (als Teil ihres Begriffs) automatisch zufällt, ist sie trotzdem Gegenstand kontinuierlicher Bemühung. Sie muß in der Unterscheidung legitim/nicht-legitim behauptet werden. Auf operativer Ebene heißt dies, daß die Staatsgewalt Verletzungen ihrer Regeln nicht gleichmütig geschehen lassen kann, sondern sich zeigen und reagieren muß. Auf semantischer Ebene heißt dies, daß rechtfertigende Gründe (Semantiken, Ideologien) ausgearbeitet werden müssen, die erklären, wofür die legitime Gewalt sich einsetzt. So wird das Legitimieren der Gewalt zu einem Dauergeschäft der Politik, das sich allerdings in wesentlichen Hinsichten auf Selbstverständlichkeiten (Werte) stützen kann.“ (p. 193) #Luhmann #Legitimität #Staatsgewalt

Luhmann, Niklas, Die Politik der Gesellschaft. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2002.