Adorno: Die Pedanterie

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“[B]ei Moliere bereits ist Pedanterie ein Hauptstück der Ontologie bürgerlichen Geistes.” (p. 31) #Adorno #Moliere #Pedanterie

Adorno, Theodor W., Negative Dialektik. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1966.

Mandelbrot: Geometrie der Natur

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“Warum wird die Geometrie oft als «nüchtern» und «trocken» bezeichnet? Nun, einer der Gründe besteht in ihrer Unfähigkeit, solche Formen zu beschreiben, wie etwa eine Wolke, einen Berg, eine Küstenlinie oder einen Baum. Wolken sind keine Kugeln, Berge keine Kegel, Küstenlinien keine Kreise. Die Rinde ist nicht glatt – und auch der Blitz bahnt sich seinen Weg nicht gerade.

Überhaupt gehe ich davon aus, daß viele Naturerscheinungen in ihrer Unregelmäßigkeit und Zersplitterung nicht einfach einen höheren Grad an Komplexität gegenüber Euklid – mit diesem Begriff wollen wir in unserem Buch die gesamte Standardgeometrie bezeichnen – , sondern ein völlig anderes Niveau darstellen. Sie besitzen praktisch unendlich viele verschiedene Größenbereiche.” (p. 13) #Mandelbrot #Euklid #Natur #Geometrie

Mandelbrot, Benoît B., Die fraktale Geometrie der Natur. Basel: Springer 1987.

Foucault: Das Neue

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“Das Neue ist nicht in dem, was gesagt wird, sondern im Ereignis seiner Wiederkehr.” (p. 18) #Foucault #Neue #Ereignis #Wiederkehr

Foucault, Michel, Die Ordnung des Diskurses. Inauguralvorlesung am Collège de France - 2. Dezember 1970; übersetzt von Walter Seitter. Frankfurt a.M./Berlin/Wien: Ullstein 1977.

Serres: Die Philosophie und die Enzyklopädie

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„Ich glaube also nicht, daß die Philosophie vom Totalitätsprojekt, von der Enzyklopädie, loslösbar ist.“ (p. 133) #Serres #Rötzer #Philosophie #Enzyklopädie

Serres, Michel/Rötzer, Florian, Gespräch zwischen Florian Rötzer und Michel Serres (übersetzt von Christine Pries), in: Französische Philosophen im Gespräch. Baudrillard, Castoriadis, Derrida, Lyotard, Serres, Raulet, Levinas, Virilio. München: Klaus Boer Verlag 1986, 131–145.

Neu :: Menke: Theorie der Befreiung

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“Wir leben in einer Zeit gescheiterter Befreiungen. Denn bei Lichte besehen haben alle Befreiungsversuche früher oder später neue Formen der Herrschaft und damit der Knechtschaft hervorgebracht. Für Christoph Menke verlangt die Erklärung dieser Situation nach einer Umkehrung des Blicks. Anstatt uns einfach dem nächsten Befreiungsprojekt zuzuwenden, müssen wir analysieren, wie die bisherigen Befreiungsversuche verlaufen sind. Vor allem ihr Anfang ist dabei entscheidend – die gewöhnliche, aber faszinierende Erfahrung, dass eine Gewohnheit, die uns knechtet, plötzlich bricht. Sie zu bejahen heißt, in die Praxis der Befreiung einzutreten.

Aus dieser Grundthese entwickelt Menke eine bahnbrechende Theorie der Befreiung, die eine Revision der üblichen – in Natur oder Gesellschaft verankerten – Freiheitsvorstellungen beinhaltet. Es stellt sich heraus: Freiheit und Herrschaft sind unauflöslich ineinander verstrickt, und Befreiung ist nicht die Vorgeschichte der Freiheit, sondern ihre Vollzugsweise. Dies veranschaulichen zwei exemplarische Befreiungsnarrative, auf die sich dieses Buch maßgeblich stützt: die Exodus-Erzählung aus dem 2. Buch Mose und die Geschichte von Walter White in der Fernsehserie Breaking Bad.” #Menke #Befreiung #Freiheit #Herrschaft

Menke, Christoph, Theorie der Befreiung. Berlin: Suhrkamp 2022. 713 S., ISBN 978-3-518-58792-8.