Röttgers: Die Sozio-Ontologie

Zitat

„Die Sozio-Ontologie mit ihrem Kern des Mitseins ist eine ontologische Begründung einer asubjektiven Sozialphilosophie. Die klassische, metaphysische Sozialphilosophie war immer vom Subjekt ausgegangen und war dann nicht weiter gekommen als bis zu einer Intersubjektivitätsphilosophie, einer Philosophie der Anerkennung oder gar einer individualistischen Gesellschaftsvertragstheorie, und das bis in die Spätmoderne hinein (Habermas, Honneth oder Rawls).“ (p. 315) #Röttgers #Sozio-Ontologie #Mitsein #Sozialphilosophie #Subjekt #Habermas #Honneth #Rawls

Röttgers, Kurt, Das Soziale denken. Leitlinien einer Philosophie des kommunikativen Textes. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2021. 756 S., ISBN 978-3-95832-239-4.

Neu :: Kurt Röttgers: Das Soziale denken. Leitlinien einer Philosophie des kommunikativen Textes

Zitat

„Unter dem Leitbegriff des »kommunikativen Textes« legt Kurt Röttgers eine neue Konzeption einer Sozialphilosophie vor, die nicht wie klassische moderne und spätmoderne Konzeptionen von einem Subjekt ausgeht und von dorther versucht, das Soziale verständlich zu machen. Stattdessen wird hier von demjenigen »Zwischen« ausgegangen, welches das Soziale ist und begreifbar werden lässt, was Subjekte sind und wie sie im sozialen Prozess konstituiert werden. Dieses »Zwischen« stellt sich dar als ein Prozess der Kommunikation, der die Gestalt eines Textes einnimmt.
Der kommunikative Text wird vom Autor in den drei Dimensionen der Zeitlichkeit, der Sozialität und des Sinns analysiert, um die Fruchtbarkeit des Ansatzes im Zwischen des Sozialen aufzuzeigen. Dabei wird vermieden, dem Zwischen als Gemeinsam-Sein eine substantielle Interpretation zu unterstellen, sei es als »die« Gesellschaft oder »die« Gemeinschaft, das Volk oder die Nation. Denn das Zwischen des kommunikativen Textes ist eine Relation und keine Substanz, ein Prozess und keine Institution.
Darüber hinaus werden im Sinne eines experimentierenden, schweifenden Denkens verschiedene Themen angesprochen, um diese Art einer Sozialphilosophie sich bewähren zu lassen, etwa: Einheit und Differenz bzw. Pluralität, Verführung, das Politische, der Dritte und der Fremde, Übergänge und Berührungen. Methodisch handelt es sich bei diesen Thematisierungen stets um Erkundungen, nicht um methodisch gesicherte Lösungen von Problemen.“

Röttgers, Kurt, Das Soziale denken. Leitlinien einer Philosophie des kommunikativen Textes. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2021. 756 S., ISBN 978-3-95832-239-4.

Neu :: Dewey: Sozialphilosophie. Vorlesungen in China 1919/20

Zitat

„1919 reiste John Dewey für gut zwei Jahre nach China, um dort Vorlesungen zu verschiedenen Themen im ganzen Land zu halten. An der Universität Peking spricht er u. a. über Sozialphilosophie, erläutert, worin deren Aufgabe besteht, nämlich in der reflexiven Bewältigung von Konflikten, und wendet sich in dieser Perspektive dann klassischen Problemen der Politik, Wirtschaft und Kultur zu. Die Vorlesungen gelten als einziger systematischer Beitrag Deweys zur Sozialphilosophie und werden nun zum ersten Mal auf Deutsch publiziert. Eine Entdeckung!“ #Dewey #Sozialphilosophie #China

Dewey, John, Sozialphilosophie. Vorlesungen in China 1919/20. Berlin: Suhrkamp Verlag 2019. 259 S., ISBN 978-3-518-29832-9.

Neu :: Röttgers: Kategorien der Sozialphilosophie, Bd. II, Kap. 4 (Work in Progress)

Zitat

Kapitel 4: Formen des Sozialen

Inhalt:

  1. Rhizome und organlose Körper
  2. Vom Familienvater zum Schauspieler
  3. Menschen und Politiker
  4. Vom Ende der Staaten und der Dominanz des Ökonomischen
  5. Praxis ohne Subjekt
  6. Virtualisierung von Sinn
  7. Ethik
  8. Nomadologie
  9. Gefahren und Risiken

URL: http://www.fernuni-hagen.de/imperia/md/content/philosophie/kap4.pdf

Röttgers: An-archische Praxis

Zitat

„Die an-archische Praxis ist eine Praxis ohne Subjekt (gewissermaßen: „oben ohne“), mit jeweils partikularen, transitorischen Gewißheiten und peremptorischen Ordnungen. Und das heißt – jetzt zusammenfassend gesagt –: Die Sozialphilosophie des kommunikativen Textes baut nicht auf einer vorgängigen Praxistheorie auf, weil eine solche vor und außerhalb des sozialen Prozesses zu formulierende Praxistheorie vermutlich nur eine sein könnte, die dem alten Fetisch handlungstheoretischer und subjektzentrierter Praxis noch einmal Leben einzuhauchen versuchte. Insofern hat die Sozialphilosophie eine solche vorverordnete Praxistheorie nicht nur nicht nötig, sondern sie muß sie als hinderlich, ja ruinös dekonstruieren. Aber, das dürfte auch deutlich geworden sein, unterwegs entwickelt sie implizit eben auch Gedanken zu einer Praxis, die eine Technik der Mitte nahelegt.“ (p. 74) #Röttgers #An-archischePraxis #Sozialphilosophie