Kant: Verstandesgesetz

Zitat

„Das Naturgesetz, daß alles, was geschieht, eine Ursache habe, daß die Kausalität dieser Ursache, d.i. die Handlung, da sie in der Zeit vorhergeht und in Betracht einer Wirkung, die da entstanden, selbst nicht immer gewesen sein kann, sondern geschehen sein muß, auch ihre Ursache unter den Erscheinungen habe, dadurch sie bestimmt wird, und daß folglich alle Begebenheiten in einer Naturordnung empirisch bestimmt sind; dieses Gesetz, durch welches Erscheinungen allererst eine Natur ausmachen und Gegenstände einer Erfahrung abgeben können, ist ein Verstandesgesetz, von welchem es unter keinem Vorwande erlaubt ist abzugehen, oder irgend eine Erscheinung davon auszunehmen“. (p. 673) #Kant #Naturgesetz #Ursache #Kausalität #Wirkung #Verstandesgesetz

Kant, Immanuel, Critik der reinen Vernunft. Riga: Johann Friedrich Hartknoch 21787.

 

Rousseau: Gemeinwillen

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„Man braucht sie [i. e. die ganze Nation] um so weniger zusammenzurufen, wenn es nicht sicher ist, daß ihr Beschluß auch der Ausdruck des Gemeinwillens ist; wenn dieses Mittel in einem großen Volk undurchführbar ist oder wenn es selten notwendig ist, weil die Regierung gutwillig ist. Denn die Staatsführer wissen sehr wohl, daß der Gemeinwille immer für die Partei ist, die das öffentliche Interesse am meisten begünstigt, d.h. für die gerechteste. Also braucht man nur gerecht zu sein, um sicher zu sein, dem Gemeinwillen zu folgen.“ (p. 22) #Rousseau #Gemeinwillen #gerecht

Rousseau, Jean-Jacques, Abhandlung über die politische Ökonomie, in: Politische Schriften; Bd. 1. Paderborn: Ferdinand Schöningh 1977, 9–57.

Rousseau: Naturzustand

Zitat

„Denn wenn ein Mensch, unabhängig von den Gesetzen, vorgibt, einen anderen seinem eigenen Willen zu unterwerfen, tritt er im gleichen Augenblick aus dem bürgerlichen Stand heraus und versetzt sich ihm gegenüber in den reinsten Naturzustand, weil der Gehorsam nur durch die Notwendigkeit vorgeschrieben ist.“ (p. 20) #Rousseau #Naturzustand

Rousseau, Jean-Jacques, Abhandlung über die politische Ökonomie, in: Politische Schriften; Bd. 1. Paderborn: Ferdinand Schöningh 1977, 9–57.

Rousseau: Der Wilde

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„[D]er Wilde lebt in sich selbst, der zivilisierte Mensch ist immer sich selbst fern und kann nur im Spiegel der Meinung der anderen leben.“ (p. 265) #Rousseau #Wilde

Rousseau, Jean-Jacques, Discours sur l’origine et les fondements de l’Inégalité parmi les Hommes (1755) | Über den Ursprung der Ungleichheit unter den Menschen. Französisch-Deutsch, in: Schriften zur Kulturkritik. Die zwei Diskurse von 1750 und 1755. Französisch-Deutsch. Hamburg: Meiner 31978, 61–317.

Rousseau: Politische Gesellschaft

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„Jede politische Gesellschaft besteht aus anderen, kleineren Gesellschaften verschiedener Arten, von denen jede ihre Interessen und ihre Maximen hat. […] Alle Privatleute, die ein gemeinsames Interesse vereinigt, bilden so viele andere, ständige oder vorübergehende Gesellschaften, deren Macht nicht weniger wirklich ist, obwohl sie weniger sichtbar sind, und deren verschieden gut befolgte Beziehungen die wahre Kenntnis der Sitten vermitteln.“ (p. 16) #Rousseau #PolitischeGesellschaft

Rousseau, Jean-Jacques, Abhandlung über die politische Ökonomie, in: Politische Schriften; Bd. 1. Paderborn: Ferdinand Schöningh 1977, 9–57.