Luhmann: Werte und Zwecke

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„Werte unterscheiden sich, das ist mindestens seit dem 18. Jahrhundert klargestellt, von Zwecken oder bloßen Präferenzen, die erst vor einem Hintergrund von Motiven oder Interessen oder eben Werten festgelegt werden. Werte bleiben dabei Gesichtspunkte des Bevorzugens, aber solche, die zugleich einen normativen Anspruch auf Anerkennung zur Geltung bringen.“ (p. 178) #Luhmann #Werte #Zwecke #Präferenzen

Luhmann, Niklas, Die Politik der Gesellschaft. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2002.

Clausjürgens: Der ausgeschlossene Dritte und das System

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„Wir kommen zu der absurden Situation, dass das, was ausgeschlossen werden soll, der Dritte, konstitutiv für das System ist. Weil der Dritte aus dem System ausgeschlossen werden muss, gehört er zum System dazu, der ausgeschlossene Dritte beherrscht das System.“ (p. 125) #Clausjürgens #Dritte #System

Clausjürgens, Reinhold, Inzest, Parasiten und Anderes, in: Reinhold Clausjürgens/Kurt Röttgers (Hgg.), Michel Serres: Das vielfältige Denken. Oder: Das Vielfältige denken. Paderborn: Fink 2020, 117–140.

Luhmann: Individualität

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„Aber kehren wir zur Theorie psychisch-autopoietischer Systeme zurück. Geht man von diesem Konzept aus, kann Individualität nichts anderes sein als die zirkuläre Geschlossenheit dieser selbstreferentiellen Reproduktion.“ (p. 357) #Luhmann #Individualität

Luhmann, Niklas, Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen Theorie. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1984, ISBN 3-518-57700-X.

Luhmann: Politische Macht

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„Politische Macht bleibt nicht zuletzt deshalb attraktiv, weil sie in der Lage ist, mit Risiken umzugehen. Sie verwandelt, gleichsam instinktiv, Zukunftsunsicherheit in Konsens- und Durchsetzungsprobleme. Das impliziert Übernahme der politischen Verantwortung für Unsicherheitsabsorption – auch wenn gerade in bezug auf risikoreiche Entscheidungen Normen fehlen, im Hinblick auf die man Fehler nachweisen und Verantwortlichkeit einklagen könnte.“ (p. 433) #Luhmann #PolitischeMacht

Luhmann, Niklas, Die Politik der Gesellschaft. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2002.

Luhmann: Entscheidung

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„Das aber heißt nicht zuletzt, daß jede Entscheidung eine neue Geschichte in Gang setzt; und dies nicht als einen von da ab determinierten und berechenbaren Verlauf, sondern so, daß davon jetzt abhängt, welche künftigen Entscheidungen möglich werden, für die Dasselbe gilt. So bleiben auch Veränderungen des Oszillationsrahmens möglich, Erfolge und Mißerfolge müssen jeweils neu definiert werden, und damit wird, wie absehbar, das Unbekanntsein der Zukunft jeweils neu markiert.“ (p. 165f.) #Luhmann #Entscheidung

Luhmann, Niklas, Die Politik der Gesellschaft. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2002.