Koselleck: Gemeinwille

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„Der reine Wille als solcher, der sich selbst Ziel seiner Erfüllung ist, ist der wahre Souverän. […] Das Ergebnis ist der totale Staat. Er beruht auf der fingierten Identität von bürgerlicher Moral und souveräner Entscheidung. Jede Willensäußerung der Gesamtheit ist ein generelles Gesetz, weil sie nur die eigene Totalität intendieren kann. […] Der absolute Gemeinwille, der keine Ausnahme kennt, ist die Ausnahme schlechthin“. (p. 136f.) #Koselleck #Rousseau #Souverän #Staat #Gemeinwille

Koselleck, Reinhart, Kritik und Krise. Eine Studie zur Pathogenese der bürgerlichen Welt. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 31979.

Rousseau: Volksabstimmung

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„Weil, nach dem Urvertrag, nur der Gemeinwille die einzelnen verpflichtet und man erst sicher weiß, ob ein Einzelwille mit dem Gemeinwillen übereinstimmt, wenn man ihn der freien Volksabstimmung unterworfen hat.“ (p. 102) #Rousseau #Urvertrag #Gemeinwille #Einzelwille #Volksabstimmung

Rousseau: Verbände

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„Wenn bei der Beschlußfassung des hinreichend unterrichteten Volkes die Bürger keinerlei Verbindung untereinander hätten, so ergäbe die große Zahl immer den Gemeinwillen, und der Beschluß wäre immer richtig. Wenn sich aber auf Kosten der Gemeinschaft Klüngel und Parteien bilden, dann wird aus dem Willen eines jeden dieser Verbände in bezug auf seine Mitglieder ein Gemeinwille und in bezug auf den Staat ein Sonderwille. Dann kann man sagen, daß es nicht mehr so viele Stimmberechtigte wie Menschen gibt, sondern nur mehr so viele wie Verbände.“ (p. 88) #Rousseau #Verbände

Fetscher: Der Rousseausche Gemeinwillen ist keine juristische Fiktion

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„Der Rousseausche Gemeinwillen ist keine juristische Fiktion, sondern eine moralisch-metaphysische Wesenheit.“ (p. 120) #Fetscher #Rousseau #Gemeinwille

Rousseau: Der Gemeinwille und die Gleichheit

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„Tatsächlich ist es nicht unmöglich, daß ein Einzelwille mit dem Gemeinwillen in irgendeinem Punkt übereinstimmt; aber es ist unmöglich, daß diese Übereinstimmung dauerhaft und beständig ist. Denn der Einzelwille strebt seiner Natur nach nach Bevorzugung, der Gemeinwille dagegen nach Gleichheit.“ (p. 84f.) #Rousseau #Gemeinwille #Gleichheit