„Die Forderung nach der Eigentlichkeit im Umgang mit der Sprache kann als Universalie der Sprachreflexion verstanden werden. Jedes Sprechen und Schreiben soll sich sachlich treffend auf die Welt beziehen und zugleich auch die wahren Absichten des Sprechers bzw. Autors zu erkennen geben.Das Ziel des vorliegendes Bandes liegt darin, dieses kommunikative Grundprinzip des ‚eigentlichen‘ Sprechens und Schreibens aus theoretischer, methodischer und analysepraktischer Sicht zu beleuchten. Um seinem Gegenstand gerecht werden zu können, der nicht nur Grundlage sprachwissenschaftlicher Reflexion ist, sondern auch in anderen Disziplinen, wie der Literaturwissenschaft, der Philosophie oder der Theologie, eine große Rolle spielt, wählt der Band einen hin zu anderen Disziplinen geöffneten Zugang, der sowohl synchrone wie auch diachrone Perspektiven berücksichtigt.“
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Sprach-Verwandtschaft und Welt-Ausdeutung
Zitat
„Gerade, wo Sprach-Verwandtschaft vorliegt, ist es gar nicht zu vermeiden, daß, dank der gemeinsamen Philosophie der Grammatik – ich meine dank der unbewußten Herrschaft und Führung durch gleiche grammatische Funktionen – von vornherein alles für eine gleichartige Entwicklung und Reihenfolge der philosophischen Systeme vorbereitet liegt: ebenso wie zu gewissen anderen Möglichkeiten der Welt-Ausdeutung der Weg wie abgesperrt erscheint.“ (p. 30)
Übersetzungen
Zitat
„Übersetzen heißt also, den Kommunikationszusammenhang der Ausgangssprache zu verlassen und sich bedingungslos den Anforderungen an Verständlichkeit zu unterwerfen, die in der Zielsprache gelten. Für den Übersetzer sind deren syntaktische Formen somit a priori gültig. Eben darum läßt sich Syntax von Sätzen nicht übersetzen.“
Stetter, Christian, Schrift und Sprache, Frankfurt/M., 1999, p. 529
Sprache
Zitat
„Die Sprache, in ihrem wirklichen Wesen aufgefaßt […] ist kein Werk (Ergon), sondern ein Thätigkeit (Energeia). Ihre wahre Definition kann daher nur eine genetische seyn.“
Humboldt, Wilhelm von, Werke in fünf Bänden, Band III, Darmstadt, 1960ff. p. 418