Habermas: Ursprungserinnerungen des neuzeitlichen Subjekts

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„Immerhin dienen diese Ursprungserinnerungen des neuzeitlichen Subjekts als Anknüpfungspunkt fiir die Antwort auf jene Frage, der sich die Konsequenteren unter Nietzsches Nachfolgern nicht entziehen wollten. Solange vom Anderen der Vernunft, wie immer es auch heiße, narrativ die Rede ist, solange dieses dem diskursiven Denken Heterogene ohne weitere Vorkehrungen als Name in philosophie- und wissenschaftshistorischen Darstellungen auftaucht, kann die Unschuldsmiene die Unterbietung des von Kant inaugurierten Niveaus der Vernunftskritik nicht wettmachen.“ (p. 359) #Habermas #Nietzsche #Kant #Ursprungserinnerungen #Subjekt #Vernunft

Habermas, Jürgen, Der philosophische Diskurs der Moderne: Zwölf Vorlesungen. Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag 1985. 450 S.

Röttgers: Die Sozio-Ontologie

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„Die Sozio-Ontologie mit ihrem Kern des Mitseins ist eine ontologische Begründung einer asubjektiven Sozialphilosophie. Die klassische, metaphysische Sozialphilosophie war immer vom Subjekt ausgegangen und war dann nicht weiter gekommen als bis zu einer Intersubjektivitätsphilosophie, einer Philosophie der Anerkennung oder gar einer individualistischen Gesellschaftsvertragstheorie, und das bis in die Spätmoderne hinein (Habermas, Honneth oder Rawls).“ (p. 315) #Röttgers #Sozio-Ontologie #Mitsein #Sozialphilosophie #Subjekt #Habermas #Honneth #Rawls

Röttgers, Kurt, Das Soziale denken. Leitlinien einer Philosophie des kommunikativen Textes. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2021. 756 S., ISBN 978-3-95832-239-4.

Adorno: Entäußerung

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„Das Wort Entäußerung, das vom Gehorsam des privaten Willens die Erlösung von der privaten Willkür erwartet, bekennt, eben indem es das Äußere als dem Subjekt institutionell Gegenüberstehendes nachdrücklich festhält, trotz aller Beteuerungen von Versöhnung die fortdauernde Unversöhnlichkeit von Subjekt und Objekt, die ihrerseits das Thema der dialektischen Kritik ausmacht.“ (p. 478) #Adorno #Entäußerung #Subjekt #Objekt #Kritik

Adorno, Theodor W., Minima Moralia: Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Berlin, Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag 1951. 488 S.

Sartre: Das Objekt

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„So ist jedes Objekt keineswegs, wie für Kant, durch eine bloße Beziehung zum Subjekt konstituiert, sondern er­scheint in meiner konkreten Erfahrung als polyvalent, es bietet sich von Anfang an als mit Bezugssystemen zu einer unbegrenzten Pluralität von Bewußtseinen ausgestattet dar“. (p. 425f.) #Sartre #Objekt #Subjekt #Bezugssysteme #Bewußtsein

Sartre, Jean-Paul, Das Sein und das Nichts. Versuch einer phänomenologischen Ontologie; herausgegeben von Traugott König. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1991. 1160 S., ISBN 3 498 06262 x.

Adorno: Das transzendentale Subjekt und die Wahrheit

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„Als äußerster Grenzfall von Ideologie rückt das transzendentale Subjekt dicht an die Wahrheit. Die transzendentale Allgemein­heit ist keine bloße narzißtische Selbsterhöhung des Ichs, nicht die Hybris seiner Autonomie, sondern hat ihre Realität an der durchs Äquivalenzprinzip sich durchsetzenden und verewigenden Herr­schaft.“ (p. 178) #Adorno #Ideologie #Subjekt #Wahrheit #Ich

Adorno, Theodor W., Negative Dialektik. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1966.