„Das Wort Matrix ist virulent in einer Vielzahl von Disziplinen, von den kosmologischen Spekulationen über die Naturwissenschaften und die Techniksprachen bis hin zur Medientheorie. Arantzazu Saratxaga Arregi beleuchtet den Begriff erstmals systematisch in einer philosophischen Lesart und schafft eine in sich selbst schlüssige philosophische Kategorie: das Matrixiale. Auf der Basis der Wortabstammung – Mutter und Gebärmutter – wird dem Terminus eine eigene semantische Anordnung gegeben: Alle Arten von Müttern bilden in sich eine Gattung, Matrix, deren spezifische Differenz im Gebären besteht. Die Zweideutigkeit des Terminus birgt aber eine ontologische Differenz in sich: Die Differenz zwischen der mütterlichen Weltlichkeit und der gebärmutterlichen Weltlosigkeit. Diese mündet in einer Frage zur ontologischen Mehrwertigkeit.“ #Arregi #Matrix
Archiv der Kategorie: Neue Bücher
Neu :: Barla: The Techno-Apparatus of Bodily Production. A New Materialist Theory of Technology and the Body
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„What if the terms „technology“ and „the body“ did not refer to distinct phenomena interacting in one way or another? What if we understood their relationship as far more intimate – technologies as always already embodied, material bodies as always already technologized? What would it mean, then, to understand the relationship between technology and the body as a relation of indeterminacy?
Expanding on the concept of the apparatus of bodily production in the work of Donna Haraway and Karen Barad, Josef Barla explores how material bodies along with their boundaries, properties, and meanings performatively materialize at sites where technological, biological, technoscientific, (bio-)political, and economic forces intra-act.“ #Barla #technology #body
Neu :: Dewey: Sozialphilosophie. Vorlesungen in China 1919/20
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„1919 reiste John Dewey für gut zwei Jahre nach China, um dort Vorlesungen zu verschiedenen Themen im ganzen Land zu halten. An der Universität Peking spricht er u. a. über Sozialphilosophie, erläutert, worin deren Aufgabe besteht, nämlich in der reflexiven Bewältigung von Konflikten, und wendet sich in dieser Perspektive dann klassischen Problemen der Politik, Wirtschaft und Kultur zu. Die Vorlesungen gelten als einziger systematischer Beitrag Deweys zur Sozialphilosophie und werden nun zum ersten Mal auf Deutsch publiziert. Eine Entdeckung!“ #Dewey #Sozialphilosophie #China
Neu :: Sass: Perspektivismus. Neue Beiträge aus der Erkenntnistheorie, Hermeneutik und Ethik
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„Dass alles eine Frage der Perspektive sei, scheint selbst kaum mehr eine Frage der Perspektive zu sein. Die Vorschussplausibilität dieser Position verdeckt jedoch die Differenzen innerhalb des Perspektivismus. Zum einen kann damit die Gebundenheit unserer Sichtweisen gemeint sein, die je nach Standort wechseln; zum anderen kann zum Ausdruck gebracht werden, dass unterschiedliche Annahmen, Interessen oder Ziele dazu führen, ‚denselben‘ Gegenstand unterschiedlich zu betrachten; zudem haben wir es mit oft divergenten, ja unvereinbaren Überzeugungen zu tun, wie in einer bestimmten Situation zu handeln ist. Es lassen sich demnach verschiedene Versionen des Perspektivismus unterscheiden: eine epistemische, die die Unhintergehbarkeit der Perspektive verdeutlicht, zumal ohne sie gar nichts zu erkennen wäre; eine hermeneutische, die unterstreicht, dass ein Gegenstand nicht selbst bestimmt, wie er verstanden werden könnte; und eine moralische, die den Konflikt zwischen Überzeugungen und Werten verarbeitet. Lässt sich trotz dieser Differenzen eine einheitliche Position formulieren, die das Etikett des Perspektivischen verdient? Liegen hierin womöglich Chancen, die Alternative zwischen relativistischen und realistischen Positionen zu unterlaufen? Und diese Alternative ließe sich selbst noch einmal auf den Perspektivismus anwenden: Ist das Perspektivische eine Eigenschaft der betrachteten Gegenstände oder verdankt es sich unseres Zugriffs auf sie? Und wie steht es um die Grenzen des Perspektivismus: Wo und wann beendet das uns ganz Gewisse den Pluralismus perspektivischer Offenheit? Könnte man nicht zuletzt gar der Perspektivlosigkeit etwas abgewinnen?
Mit Beiträgen von Christine Abbt, Johanna Breidenbach, Lisa Heller, Andreas Mauz, David Lauer, Anton Leist, Hartmut von Sass, Niko Strobach, Jakob Tanner, Holm Tetens, Dieter Thomä, David Weberman, Markus Wild und Véronique Zanetti.“ #Sass #Perspektivismus
Neu :: Heinz/Bender: „Sein und Zeit“ neu verhandelt. Untersuchungen zu Heideggers Hauptwerk
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„Die sog. »Schwarzen Hefte« haben umfassender und deutlicher als je zuvor die Verbindungen zwischen Philosophie und Politik bei Heidegger sichtbar werden lassen und damit eine neue Debatte über den Rang dieses Denkens entfacht. Denn die dort enthaltenen Texte demonstrieren, dass Philosophie, Metapolitik und Politik bei Heidegger eine Einheit bilden, zu der die Befürwortung des Nationalsozialismus und der Antisemitismus gehören. Ins Zentrum der kritischen Revision rückt das erste Hauptwerk von 1927, »Sein und Zeit«, das nahezu unangefochten als epochaler Beitrag zur Philosophie des 20. Jahrhunderts gilt. Die »Schwarzen Hefte« fordern eine »Destruktion« dieses Werks auch insofern heraus, als die dort präsentierten Selbstinterpretationen das philosophische Profil dieses Denkens schärfen und neue Gesichtspunkte für die Diskussion seiner Substanz im philosophischen und ideologischen Kontext des 20. Jahrhunderts eröffnen. 90 Jahre nach seinem Erscheinen stellt sich der philosophischen Forschung die kritische Auseinandersetzung mit »Sein und Zeit« als unabweisbare Aufgabe. Im Vordergrund stehen hierbei zwei Fragen: Wie ist das Unternehmen einer in der »Fundamentalontologie« des Daseins begründeten temporalen Ontologie der systematischen Intention und Durchführung fachphilosophisch zu beurteilen? Beinhalten die ausgearbeiteten Teile bereits gedankliche Präfigurationen oder Grundlagen für Heideggers Antisemitismus und Nationalsozialismus? Der Band behandelt diese Problemstellungen aus unterschiedlichen philosophischen, aber auch disziplinären Perspektiven; er enthält Beiträge von Charles Bambach, William Blattner, Christoph Demmerling, Emmanuel Faye, Anton M. Fischer, Johannes Fritsche, Hassan Givsan, Marion Heinz, Christoph Jamme, Sidonie Kellerer, Rainer Marten, Daniel Meyer, Livia Profeti, Tom Rockmore und Dieter Thomä.“ #Heinz #Bender #Heidegger #SeinUndZeit