„Aber Denken, selber ein Verhalten, enthält das Bedürfnis — zunächst die Lebensnot — in sich. Aus dem Bedürfnis wird gedacht, auch, wo das wishful thinking verworfen ist. Der Motor des Bedürfnisses ist der der Anstrengung, die Denken als Tun involviert. Gegenstand von Kritik ist darum nicht das Bedürfnis im Denken sondern das Verhältnis zwischen beiden. Das Bedürfnis im Denken will aber, daß gedacht werde. Es verlangt seine Negation durchs Denken, muß im Denken verschwinden, wenn es real sich befriedigen soll, und in dieser Negation überdauert es, vertritt in der innersten Zelle des Gedankens, was nicht seinesgleichen ist. Die kleinsten innerweltlichen Züge hätten Relevanz fürs Absolute, denn der mikrologische Blick zertrümmert die Schalen des nach dem Maß des subsumierenden Oberbegriffs hilflos Vereinzelten und sprengt seine Identität, den Trug, es wäre bloß Exemplar. Solches Denken ist solidarisch mit Metaphysik im Augenblick ihres Sturzes.“ (p. 397f.) #Adorno #Denken
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Neu :: Huss: Ästhetik der Metapher
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„Metaphern beeinflussen unser Denken, unsere alltägliche und auch wissenschaftliche Sprache. Sie lassen Ähnlichkeiten erkennen und schaffen neues Wissen. Da unsere Kultur, unser Denken und Handeln aber zunehmend von Bildern geprägt ist, muss es dann nicht auch visuelle Metaphern geben? Und welche Bedeutung misst man ihnen bei?
Till Julian Huss arbeitet erstmals die historischen und systematischen Grundlagen einer Theorie der visuellen Metapher aus. Indem das Spannungsverhältnis zwischen Metapher und Begriff sowie Sprache und Bild in den Kontext einer allgemeinen Ästhetik der Metapher gestellt wird, nimmt die Metapher eine Schlüsselfunktion zwischen Sprache, Anschauung und Denken ein.
Dass wir in Metaphern denken, stellt nicht nur die Sprache, sondern ebenso unsere visuelle Kultur unter Beweis. Der Band präsentiert eine erste theoretische Grundlegung visueller Metaphorik.“ #Huss #Metapher #Denken #Sprache
Descombes: Sinn des Denkens
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„Die politische Stellungnahme ist und bleibt in Frankreich der entscheidende Prüfstein, an ihr entscheidet sich letztlich der Sinn des Denkens.“ (p. 15) #Descombes #SinnDesDenkens
Derrida: Denken und Sagen
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„Man kann das sagen, was man denkt und das man denkt, ohne es zu verraten.“ (p. 95) #Derrida #Denken #Sagen
Hegel: Begriff der Logik
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„Der bisherige Begriff der Logik beruht auf der im gewöhnlichen Bewußtseyn ein für allemal vorausgesetzten Trennung des Inhalts der Erkenntniß und der Form derselben, oder der Wahrheit und der Gewißheit. Es wird erstens vorausgesetzt, daß der Stoff des Erkennens, als eine fertige Welt außerhalb des Denkens, an und für sich vorhanden, daß das Denken für sich leer sey, als eine Form äußerlich zu jener Materie hinzutrete, sich damit erfülle, erst daran einen Inhalt gewinne und dadurch ein reales Erkennen werde.“ (Einleitung) #Hegel #Logik #Denken