„Der Zusammenbruch des mathematisch-physikalischen Weltbildes ist ebenso nachhaltig und radikal wie der der historisch-metaphysischen Weltanschauung des Idealismus. Auf beiden Seiten macht sich dieselbe geistige Anarchie breit. Dem Irrationalismus und Nihilismus der Existenzphilosophie entspricht auf mathematischer Seite der direkte Widerspruch zwischen transfiniter Mengenlehre und Intuitionismus. Dazu beginnen die physikalischen Grundvorstellungen sich aufzulösen. Für Plato und die ihm folgende klassische Naturwissenschaft stellen Materie und „leerer“ Raum eine totale Disjunktion dar. Der Raum ist das absolute Nichts (Timaios). In den quanten-theoretischen Theorien aber beginnt die scharfe Grenze zwischen Raum und materiellem Gegenstand im Raum allmählich zu verschwimmen. Analoges begibt sich zwischen Raum und Zeit. Seit Minkowski und Einstein ist es erlaubt, die Zeit als imaginäre Raumkoordinate zu behandeln. Auch nicht ein einziger der traditionellen klassischen Grundbegriffe will seine alte Gestalt behalten.“ (p. 55) #Günther #Weltbild #Existenzphilosophie #Naturwissenschaft #Raum #Zeit
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Kant: Der Raum
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„Der Raum, den die Körper erfüllen, ist ins unendliche teilbar und besteht mithin nicht aus ursprünglichen und einfachen Teilen.“ (p. 525) #Kant #Raum
Serres: Der Raum
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„Der Raum der Ordnung ist linear und gekrümmt. Der Raum der Relationen zwischen uns ist eine enge Kreislinie, der Raum der Welt indessen grenzenlos. Der erstere ist folglich überfüllt und überlastet, der zweite leer und frei.“ (p. 114) #Serres #Raum #Ordnung #Relationen #Welt
Kant: Die Welt hat keinen Anfang
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„Die Welt hat keinen Anfang, und keine Grenzen im Raume, sondern ist, sowohl in Ansehung der Zeit, als des Raums, unendlich.“ (p. 455) #Kant #Anfang #Welt #Zeit #Raum
Serres: Der Raum
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„Geometrie, Architektur, Perspektiven und Projektionen – bereits hier ist der Raum zahlreich. Er vervielfältigt die Orte und die Schreibungen.“ (p. 19) #Serres #Raum