Heidegger: Sprache und Ereignis

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„Wenn die Götter die Erde rufen und im Ruf eine Welt wider­hallt und so der Ruf anklingt als Da-sein des Menschen, dann ist Sprache als geschichtliches, Geschichte gründendes Wort.

Sprache und Ereignis. Aufklang der Erde, Widerklang der Welt. Streit, die ursprüngliche Bergung der Zerklüftung, weil der innigste Riß. Die offene Stelle.

Sprache, ob gesprochen oder geschwiegen, die erste und wei­teste Vermenschung des Seienden. So scheint es. Aber sie gera­de die ursprünglichste Entmenschung des Menschen als vor­handenes Lebewesen und »Subjekt« und alles Bisherigen. Und damit Gründung des Da-seins und der Möglichkeit der Ent­menschung des Seienden.

Die Sprache gründet im Schweigen. Das Schweigen ist das verborgenste Maß-halten. Es hält das Maß, indem es die Maßstabe erst setzt. Und so ist die Sprache Maß-setzung im Inner­sten und Weitesten, Maß-setzung als Erwesung des Fugs und seiner Fügung (Ereignis). Und sofern die Sprache Grund des Da-seins, liegt in diesem die Maßigung und zwar als der Grund des Streites von Welt und Erde.“ (p. 510) #Heidegger #Sprache #Ereignis

Heidegger, Martin, Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis); Bd. 65 (Gesamtausgabe; Band III. Abteilung: Unveröffentlichte Abhandlungen – Vorträge – Gedachtes). Frankfurt a.M.: Vittorio Klostermann 1989. 513 S.

Deleuze/Guattari: Sprache

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„Sprache ist weder informativ noch kommunikativ, sie ist keine Übermittlung von Information, sondern – und das ist etwas ganz anderes – eine Transmission von Befehlen oder Parolen, entweder von einer Aussage zur nächsten oder im Inneren jeder Aussage, insofern eine Aussage eine Handlung vollendet und die Handlung sich in der Aussage vollendet.“ (p. 111) #Deleuze #Guattari #Sprache

Deleuze, Gilles/Guattari, Félix, Tausend Plateaus. Kapitalismus und Schizophrenie II. Berlin: Merve 1997.

Neu :: Huss: Ästhetik der Metapher

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„Metaphern beeinflussen unser Denken, unsere alltägliche und auch wissenschaftliche Sprache. Sie lassen Ähnlichkeiten erkennen und schaffen neues Wissen. Da unsere Kultur, unser Denken und Handeln aber zunehmend von Bildern geprägt ist, muss es dann nicht auch visuelle Metaphern geben? Und welche Bedeutung misst man ihnen bei?

Till Julian Huss arbeitet erstmals die historischen und systematischen Grundlagen einer Theorie der visuellen Metapher aus. Indem das Spannungsverhältnis zwischen Metapher und Begriff sowie Sprache und Bild in den Kontext einer allgemeinen Ästhetik der Metapher gestellt wird, nimmt die Metapher eine Schlüsselfunktion zwischen Sprache, Anschauung und Denken ein.

Dass wir in Metaphern denken, stellt nicht nur die Sprache, sondern ebenso unsere visuelle Kultur unter Beweis. Der Band präsentiert eine erste theoretische Grundlegung visueller Metaphorik.“ #Huss #Metapher #Denken #Sprache

Huss, Till Julian, Ästhetik der Metapher. Philosophische und kunstwissenschaftliche Grundlagen visueller Metaphorik. Bielefeld: transcript Verlag 2019. 466 S., ISBN 978-3-8376-4749-5.

Barthes: Sprache und Sprechen

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„[K]eine Sprache ohne Sprechen, und kein Sprechen außerhalb der Sprache“. (p. 15) #Barthes #Sprache #Sprechen

Barthes, Roland, Elemente der Semiologie. Frankfurt/M.: Syndikat 21981. 96 S.

Herder: Sprache

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„Wenn es nun bewiesen ist, daß nicht die mindeste Handlung seines Verstandes ohne Merkwort geschehen konnte, so war auch das erste Moment der Besinnung Moment zu innerer Entstehung der Sprache.“ (p. 81) #Herder #Sprache