Heidegger: Zeitlichkeit

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„Die existenzial-ontologische Verfassung der Daseinsganzheit gründet in der Zeitlichkeit. Demnach muß eine ursprüngliche Zeitigungsweise der ekstatischen Zeitlichkeit selbst den ekstatischen Entwurf von Sein überhaupt ermöglichen. Wie ist dieser Zeitigungsmodus der Zeitlichkeit zu interpretieren? Führt ein Weg von der ursprünglichen Zeit zum Sinn des Seins? Offenbart sich die Zeit selbst als Horizont des Seins?“ (p. 437) #Heidegger #Zeitlichkeit

Kierkegaard: Erkenntnis der Wahrheit

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„Zur Erkenntnis der Wahrheit bin ich vielleicht gekommen, zur Seligkeit sicherlich nicht. Was soll ich thun? »In der Welt wirken!« so antworten die Menschen. Sollte ich der Welt also mein Herzeleid mitteilen, einen Beitrag zu dem Beweise liefern, wie traurig und jämmerlich alles ist, vielleicht einen neuen Flecken im Menschenleben entdecken, der bisher unbeachtet geblieben war? Ich könnte alsdann den seltenen Lohn einernten, berühmt zu werden, gleich dem Manne, der die Flecken im Stern Jupiter entdeckt hat. Ich ziehe es doch vor, zu schweigen. (p. 109) #Kierkegaard #EntwederOder #ErkenntnisDerWahrheit

Neu :: Waibel: Fichte und Sartre über Freiheit. Das Ich und der Andere

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„Die frappierende konzeptionelle Nähe von Fichte und Sartre ist Gegenstand der Beiträge dieses Bandes, obwohl Sartre kaum etwas von Fichtes Wissenschaftslehre gelesen haben dürfte. Bekanntlich sind die bedeutenden geistigen Wegmarken für Sartre Hegel, Husserl und Heidegger, schließlich auch Descartes und Kant, sowie Freud.

Fichte denkt Freiheit im Hinblick auf die Sittlichkeit und die Selbstbestimmung des Menschen, während Sartre den Menschen unausweichlich in eine Freiheit und Verantwortlichkeit geworfen sieht, die der Mensch aushalten und austragen muss.

Fichte gilt mit seiner Theorie der Anerkennung der Freiheit des Anderen im Naturrecht von 1796/97 vor Hegel als der erste Theoretiker einer Theorie der Intersubjektivität. Das Verhältnis zum Anderen reflektiert Sartre im Kapitel über den Blick (Le Regard) in Das Sein und das Nichts (L’Être et le Néant) hingegen als ein Sein für den Anderen, dessen Grundstruktur die einer wechselseitigen Objektivierung ist, gegen die es die eigene Subjektivität wiederherzustellen gilt.

Im Hinblick auf heutige Debatten um die Fraglichkeit der Freiheit ist es von großem Interesse, diese beiden emphatischen Denker der Freiheit, Subjektivität und Andersheit in einen Dialog zu bringen.“ #Waibel #Fichte #Sartre #Intersubjektivität #Freiheit