Rousseau: Vergesellschaftung

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„Im gleichen Augenblick entsteht aus dieser Vergesellschaftung, anstelle des einzelnen Vertragspartners, ein Moral- und Kollektivkörper, der aus so vielen Mitgliedern besteht, wie die Versammlung Stimmen hat; aus diesem Akt hat er seine Einheit, sein gemeinsames Ich, sein Leben und seinen Willen. Diese Staatsperson, die sich durch die Vereinigung aller anderen Personen gebildet hat, hieß früher Stadtstaat (polis), heute Republik oder Staatskörper. Er wird von seinen Mitgliedern Staat genannt, wenn er passiv ist, souverain (Herrschaft), wenn er aktiv ist, und Macht im Vergleich mit Seinesgleichen. Die Teilhaber heißen in der Gemeinschaft Volk und als einzelne Bürger (citoyens), wenn sie an der Staatsautorität teilhaben, und Untertanen (sujets), wenn sie den Staatsgesetzen unterworfen sind.“ (p. 74f.) #Rousseau #Vergesellschaftung

Rousseau, Jean-Jacques, Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechtes, in: Politische Schriften; Bd. 1. Paderborn: Ferdinand Schöningh 1977, 59–208.

Koselleck: Gemeinwille

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„Der reine Wille als solcher, der sich selbst Ziel seiner Erfüllung ist, ist der wahre Souverän. […] Das Ergebnis ist der totale Staat. Er beruht auf der fingierten Identität von bürgerlicher Moral und souveräner Entscheidung. Jede Willensäußerung der Gesamtheit ist ein generelles Gesetz, weil sie nur die eigene Totalität intendieren kann. […] Der absolute Gemeinwille, der keine Ausnahme kennt, ist die Ausnahme schlechthin“. (p. 136f.) #Koselleck #Rousseau #Souverän #Staat #Gemeinwille

Koselleck, Reinhart, Kritik und Krise. Eine Studie zur Pathogenese der bürgerlichen Welt. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 31979.

Koselleck: Rousseau, Moral, Politik und Revolution

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„Was er [i.e. Rousseau] suchte, war die Einheit von Moral und Politik, und was er fand, war der totale Staat, daß heißt die permanente Revolution im Gewande der Legalität.“ (p. 136) #Koselleck #Rousseau #Moral #Politik #Revolution

Koselleck, Reinhart, Kritik und Krise. Eine Studie zur Pathogenese der bürgerlichen Welt. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 31979.

Fetscher: Volonté générale bei Rousseau

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„[U]nter volonté générale verstand Rousseau den einigen Willen einer politischen Gemeinschaft, der diesem »être moral et collectif« zukommt und nicht mit der Summe der Einzelwillen identisch ist“. (p. 124) #Fetscher #Rousseau #VolontéGénérale

Fetscher, Iring, Rousseaus politische Philosophie. Zur Geschichte des demokratischen Freiheitsbegriffs. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 31975.

Rousseau: Der Wille der Privatgesellschaften

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„Der Wille dieser Privatgesellschaften ist immer zweiseitig: für die Mitglieder der Vereinigung ist es ein Allgemeinwille; für die große Gesellschaft ist es ein Einzelwille, der sehr oft auf den ersten Blick gut, aber auf den zweiten schlecht ist.“ (p. 16) #Rousseau #Wille #Privatgesellschaft #Allgemeinwille #Einzelwille

Rousseau, Jean-Jacques, Abhandlung über die politische Ökonomie, in: Politische Schriften; Bd. 1. Paderborn: Ferdinand Schöningh 1977, 9–57.