Sarasin: Schmerzarbeit als Subjekttechnologie

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„Seine [i.e. Schwarzeneggers] Schmerzarbeit als »pleasure trip«, als »Lustreise«, zu sich selbst war in diesem Sinn keine moderne, auf ernsthafte Arbeit, das Erfüllen einer Pflicht und den Kampf ums wirtschaftliche Überleben ausgerichtete Selbsttechnik mehr, sondern eine Art postmoderner Subjekttechnologie, die die Härte gegen sich and andere als Genießen inszenierte.“ (p. 401) #Sarasin #Schwarzenegger #Schmerzarbeit #Subjekttechnologie

Sarasin, Philipp, 1977: Eine kurze Geschichte der Gegenwart. Berlin: Suhrkamp 2021. 502 S., ISBN 978-3-518-58763-8.

Sarasin: Der Begriff der Moderne

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„Der Begriff der Moderne ist so gesehen keine normative Orientierungsmarke, sondern ein Chronotopos.“ (p. 416) #Sarasin #Moderne #Chronotopos

Sarasin, Philipp, 1977: Eine kurze Geschichte der Gegenwart. Berlin: Suhrkamp 2021. 502 S., ISBN 978-3-518-58763-8.

Sarasin: Nach »68«

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„Als nach »68« an unterschiedlichen Rändern und in minoritären Strömungen der westlichen Gesellschaften sich abzuzeichnen begann, dass dieser Glaube [i.e. an die Nation] erodierte wie der Glaube an die Revolution, verbreiteten sich spirituelle und psychologische Selbsttechnologien, die dazu anleiteten, sich selbst als singulär zu verstehen, alle »Konditionierungen« zurückzuweisen und sich nur in losen, immer wieder neu konfigurierten Kopplungen und Netzwerken zu verbinden (was die Ausbildung autoritärer Strukturen nicht verhinderte).“ (p. 246) #Sarasin #Nation #Revolution #Selbsttechnologien

Sarasin, Philipp, 1977: Eine kurze Geschichte der Gegenwart. Berlin: Suhrkamp 2021. 502 S., ISBN 978-3-518-58763-8.

Sarasin: Zwischenraum der Zeit

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„In diesem Zwischenraum der Zeit, im weißen Rauschen der Gegenwart von 1977, war nur die Unsicherheit gewiss und die Ahnung verbreitet, dass die alten Koordinaten der industriegesellschaftlichen Moderne bald verblasst und von neuen Markierungen überschrieben sein würden.“ (p. 36) #Sarasin #1977 #Zwischenraum #Zeit #Rauschen #Moderne

Sarasin, Philipp, 1977: Eine kurze Geschichte der Gegenwart. Berlin: Suhrkamp 2021. 502 S., ISBN 978-3-518-58763-8.

Neu :: Sarasin: 1977: Eine kurze Geschichte der Gegenwart

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„1977 startete die RAF ihre »Offensive 77«, wurde in Paris das Centre Pompidou eröffnet, in Kalifornien der Apple II lanciert – und das Internet erfunden. Was bedeuten diese merkwürdigen Gleichzeitigkeiten? Warum sprach zur selben Zeit Jimmy Carter von den »human rights«, sprachen schwarze Aktivistinnen von »identity politics«, Esoteriker vom »New Age« und Architektinnen von »symbolischen Formen«? Warum gleichzeitig Punk, Disco und Hip-Hop? Und warum sagte Michel Foucault 1977: »Wir müssen ganz von vorne beginnen«?

Philipp Sarasin untersucht in seinem Buch die Linien, Muster und Ähnlichkeiten, die diese und andere Ereignisse des Jahres 1977 miteinander verbinden – und er erzählt davon, wie der Glaube an ein gemeinsames Allgemeines, der die Moderne formte, zu zerbröckeln begann. 1977 führt uns ein Jahr vor Augen, in dem nur die Unsicherheit gewiss und die Ahnung verbreitet war, dass die alten Koordinaten der industriellen Gesellschaft in Zukunft keine Orientierung mehr bieten würden. Eine phänomenale Zeitreise in die Geschichte unserer Gegenwart.“ #Sarasin #Foucault #1977 #Post-Moderne #Geschichte #Gegenwart

Sarasin, Philipp, 1977: Eine kurze Geschichte der Gegenwart. Berlin: Suhrkamp 2021. 502 S., ISBN 978-3-518-58763-8.