Clausjürgens: Lärm

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„Man braucht Lärm für die Botschaft. Man braucht Lärm für die Information. Schließt man den Lärm aus, so schließt man auch die Botschaft aus. Umgekehrt tötet aber auch der Lärm die Botschaft, wenn der Lärm zu mächtig wird. Der Parasit ist dann ein Filter, er fängt die Botschaft ab.“ (p. 125) #Clausjürgens #Lärm #Botschaft #Information #Parasit

Clausjürgens, Reinhold, Inzest, Parasiten und Anderes, in: Reinhold Clausjürgens/Kurt Röttgers (Hgg.), Michel Serres: Das vielfältige Denken. Oder: Das Vielfältige denken. Paderborn: Fink 2020, 117–140.

Clausjürgens: Musik als ‚Pfingsten für die Seele‘

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„Eine besondere Rolle spielt die Musik: Sie ist strukturierter Lärm, strukturiertes Rauschen und Brausen, sie ist ‚Pfingsten für die Seele‘. Die Zuhörer haben unmittelbaren Zugang und ‚verstehen‘ die Botschaft. Die Musik ist eine Auswahl aus dem Lärm der Welt, ein subset, sie ist eine Simulation der Sprache der Dinge.“ (p. 129) #Clausjürgens #Musik #Pfingsten

Clausjürgens, Reinhold, Inzest, Parasiten und Anderes, in: Reinhold Clausjürgens/Kurt Röttgers (Hgg.), Michel Serres: Das vielfältige Denken. Oder: Das Vielfältige denken. Paderborn: Fink 2020, 117–140.

Neu :: Clausjürgens/Röttgers: Michel Serres – Das vielfältige Denken. Oder: Das Vielfältige denken

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„Der französische Philosoph Michel Serres ist am 1. Juni 2019 verstorben. Er war Mitglied der Académie française und hat mehr als 50 Monographien zu unterschiedlichsten Themen veröffentlicht. Sein Denken ist durch eine große Vielfalt gekennzeichnet und die Vielfalt selbst ist immer wieder Thema seiner Texte. »Das vielfältige Denken. Oder: Das Vielfältige denken« versucht, die Ansätze des Denkens von Michel Serres in ihrem Facettenreichtum dem Leser nahe zu bringen.
Aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven wird die Vielfältigkeit beleuchtet. Thematische Akzente sind u.a.: Gemenge und Gemische, das Parasitäre, Engel und Boten, die Rolle der Musik und die der Kommunikation, der Mensch in den Netzen, in seiner Körperlichkeit und Leiblichkeit sowie sein Verhältnis zur Natur. Außerdem werden die Berührungen mit anderen Philosophen thematisiert, von Henri Bergson über die phänomenologische Tradition bis zu Michel Foucault. Zu den Autoren der einzelnen Beiträge gehören neben Philosophen auch Literaturwissenschaftler, Medienwissenschaftler, Sozialwissenschaftler und Juristen.“ #Clausjürgens #Röttgers #Serres #Vielfältigkeit

Clausjürgens, Reinhold/Röttgers, Kurt (Hgg.), Michel Serres. Das vielfältige Denken. Oder: Das Vielfältige denken; Bd. 1 (Contemporary Perspectives in European Philosophy Zeitgenössische Perspektiven europäischer Philosophie). Paderborn: Fink Verlag 2020. 240 S., ISBN 978-3-7705-6514-6.

Clausjürgens: Der Zwilling

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„Der Zwilling ist dann das ultimative Alter ego, der gleiche Andere, der schon durch die Erstgeburt und dann laufend im Kinderzimmer und im späteren Leben der ewige Konkurent ist, der erst durch den Tod verschwindet.“ (p. 42, n. 101) #Clausjürgens #Zwilling #Andere #AlterEgo

Alltagswelt und Wahn

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„Was geschieht aber, wenn die Trennungslinie zwischen normaler Alltagswelt und Wahn nicht so leicht zu ziehen wäre? Wenn das Normale eher selten, die Abweichung, das Pathologische aber verbreitet, vielleicht sogar die Regel wäre? Wenn der Wahn nicht nur in der harmlosen folie à deux Methode hätte? Wenn es den „common sense“ nicht geben würde, sondern nur einen örtlich und zeitlich begrenzten Sinn? Handlungen, die zu einer Zeit an einem Ort nicht nur erlaubt, sondern geradezu gefordert sind, können zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort verboten sein, ohne daß man objektiv feststellen könnte, die eine Lebenswelt sei „normaler“ als die andere. Vielleicht wäre es darum sinnvoller, die alltägliche Lebenswelt nicht als eine von anderen Lebensbereichen abgeschnittene Welt zu betrachten, die sogar noch über den anderen Lebensbereichen steht („paramount reality“), sondern als eine Welt, die durch alle möglichen, sich zeitlich. räumlich und sozial verändernde Faktoren bestimmt wird.“

Clausjürgens, Reinhold, Besprechung: Alfred Schütz/Thomas Luckmann, Strukturen der Lebenswelt, in: Soziologische Revue, 9. Jahrgang, 1986, Heft 1, p. 52