„In seinem epochemachenden Buch Globen, in dem die Globalisierung von ihren Anfängen bis zur (vorläufigen) Entfaltung Ende des 20. Jahrhunderts beschrieben wird, kennzeichnet Peter Sloterdijk Gott »als schlechthin höchste Quelle von Versicherungsschutz«. Diese in allen (zumindest monotheistischen) Religionen gültige Annahme setzt Paradoxien frei, die vom Mittelalter bis in die Neuzeit verheerende Konsequenzen hatten: der seit der Jahrhundertwende triumphierende Fundamentalismus ist die schlimmste Auswirkung.
Welche Entwicklungen sind jedoch mit dem spätestens seit Ende des 19. Jahrhunderts virulenten Satz »Gott ist tot« verbunden? Ist er ein Philosophem ohne reale Effekte? Ist er die Beschreibung eines Mentalitätswandels? Ist er eine Diagnose des Geschehenden? Ist er als Prognose zu begreifen, die alle interreligiös begründeten Auseinandersetzungen beendet?
Peter Sloterdijk zieht in seinem neuen Buch zum ersten Mal alle Konsequenzen aus dem Satz »Gott ist tot«. Dabei kommen die Bereiche der aktuellen Theologie und Philosophie ebenso ins Spiel wie die mörderische Politik der Gegenwart oder die unmittelbaren kulturellen und wissenschaftlich-technischen Entwicklungen.“ #Sloterdijk #Globen #Gott #Glauben
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Rousseau: Stimme des Volks
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„Unglücklicherweise steht das persönliche Interesse immer der Pflicht entgegen und wird in dem Maße stärker, in dem die Vereinigung enger wird und die Verpflichtung weniger heilig ist. Das ist im übrigen der unbesiegbare Beweis, daß der allgemeinste Wille immer der richtigste ist und daß die Stimme des Volks in der Tat die Stimme Gottes ist.“ (p. 17) #Rousseau #StimmeDesVolks
Camus: Gott
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„Gott werden heißt nur: frei sein auf dieser Erde, keinem unsterblichen Wesen dienen.“ (p. 89) #Camus #Gott #FreiSein
Fichte: Die Ideen vom Übersinnlichen
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„Die Ideen vom Übersinnlichen, die durch die praktische Vernunft realisirt werden, sind Freiheit, Gott, Unsterblichkeit. Daß wir, in Absicht unsers obern Begehrungsvermögens, frei sind, d. i. daß wir ein oberes von Naturgesetzen unabhängiges Begehrungsvermögen haben, ist unmittelbare Thatsache. Was wir in Absicht des Begriffs von Gott zur moralischen Willensbestimmung bedürfen, daß ein Gott sey, daß er der alleinheilige, der alleingerechte, der allmächtige, der allwissende, der oberste Gesetzgeber und Richter aller vernünftigen Wesen sey, ist unmittelbar durch unsre moralische Bestimmung, den Endzweck des Sittengesetzes zu wollen, uns zu glauben auferlegt. Daß wir unsterblich seyn müssen, folgt unmittelbar aus der Anforderung das höchste Gut zu realisiren, an unsre endliche Naturen, welche als solche nicht fähig sind dieser Forderung genugzuthun, aber dazu immer fähiger werden sollen, und es also können müssen.“ (§. 11) #Fichte #Freiheit #Gott #Unsterblichkeit
Serres: Gott und die Welt
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„Die Welt ist groß und schön. So schön, daß jener, der sie eine ganze Woche schuf, plötzlich, eines schönen Sonntags, Gott wurde. Er wurde gut vor dieser schönen Welt, in Anerkenntnis seines guten Werkes.“ (p. 98f.) #Serres #Gott #Welt