Habermas: Das Verständigungsparadigma

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„Wenn wir für einen Augenblick das Modell verständigungsorientierten Handelns, das ich an anderem Ort entwickelt habe, voraussetzen dürfen, ist jene objektivierende Einstellung, in der sich das erkennende Subjekt auf sich selbst ebenso wie auf Entitäten in der Welt richtet, nicht länger privilegiert. Im Verständigungsparadigma ist vielmehr grundlegend die performative Einstellung von Interaktionsteilnehmern, die ihre Handlungspläne koordinieren, indem sie sich miteinander über etwas in der Welt verständigen. Indem Ego eine Sprechhandlung ausführt und Alter dazu Stellung nimmt, gehen beide eine interpersonale Beziehung ein. Diese ist durch das System der wechselseitig verschränkten Perspektiven von Sprechern, Hörern und aktuell unbeteiligten Anwesenden strukturiert. Dem entspricht auf grammatischer Ebene das System der Personalpronomina. Wer in dieses System eingeübt ist, hat gelernt, wie man in performativer Einstellung die Perspektiven der ersten, zweiten und dritten Personen jeweils übernimmt und ineinander transformiert.“ (p. 346f.) #Habermas #Verständigungsparadigma #Handlung #Sprechhandlung

Habermas, Jürgen, Der philosophische Diskurs der Moderne: Zwölf Vorlesungen. Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag 1985. 450 S.

Sartre: Freiheit

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„Diese Freiheit, die sich uns in der Angst enthüllt, läßt sich durch die Existenz dieses nichts [rien] kennzeichnen, das sich zwischen die Motive und die Handlung ein­schiebt. Nicht weil ich frei bin, entgeht meine Handlung der Bestimmung der Motive, sondern im Gegenteil, die Struktur der Motive als unwirksamer ist Bedingung meiner Freiheit.“ (p. 99) #Sartre #Freiheit #Angst #Nichts #Handlung

Sartre, Jean-Paul, Das Sein und das Nichts. Versuch einer phänomenologischen Ontologie; herausgegeben von Traugott König. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1991. 1160 S., ISBN 3 498 06262 x.

Frese: Spielprozesse

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„Wenn es also für Spielprozesse nicht darauf ankommt, ein bestimmtes Resultat als relativ ziel-adäquat festzuhalten, was ist dann Zweck des Spiels? Die einfache, traditionelle und sicher richtige Antwort ist, daß das Interesse an spielerischem Operieren eben wesentlich nicht an ein bestimmtes Resultat gebunden ist, sondern einzig darauf gerichtet ist, die mit der Operationalität verbundene Disziplinierung, Methodisierung und Technisierung von Handlungsprozessen zu vollziehen und zu erleben.“ (p. 115) #Frese #Spiel #Handlung #Prozesse

Kant: Der allgemeine Imperativ der Pflicht

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„[S]o könnte der allgemeine Imperativ der Pflicht auch so lauten: handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetze werden sollte.“ (p. 52) #Kant #Imperativ #Pflicht