„Das Selbst im Text ist der jeweils Sprechende, der seine Position auch mit dem Wörtchen ‚ich‘ markieren kann, ohne dass ein Ich jenseits bzw. vor allem Text unterstellt werden müsste. Der Andere ist der jeweils Hörende, derjenige, der im Sprechen des Selbst Adressierte. Der Dritte beobachtet und interveniert gegebenenfalls. Erst durch den Dritten wird das Soziale konstituiert, das über pure Intersubjektivität oder Intersubjektivitätsverkettungen hinausgeht.“ (p. 103) #Röttgers #Selbst #Anderer #Dritter #Ich #Soziale #Text
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Neu :: Kurt Röttgers: Das Soziale denken. Leitlinien einer Philosophie des kommunikativen Textes
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„Unter dem Leitbegriff des »kommunikativen Textes« legt Kurt Röttgers eine neue Konzeption einer Sozialphilosophie vor, die nicht wie klassische moderne und spätmoderne Konzeptionen von einem Subjekt ausgeht und von dorther versucht, das Soziale verständlich zu machen. Stattdessen wird hier von demjenigen »Zwischen« ausgegangen, welches das Soziale ist und begreifbar werden lässt, was Subjekte sind und wie sie im sozialen Prozess konstituiert werden. Dieses »Zwischen« stellt sich dar als ein Prozess der Kommunikation, der die Gestalt eines Textes einnimmt.
Der kommunikative Text wird vom Autor in den drei Dimensionen der Zeitlichkeit, der Sozialität und des Sinns analysiert, um die Fruchtbarkeit des Ansatzes im Zwischen des Sozialen aufzuzeigen. Dabei wird vermieden, dem Zwischen als Gemeinsam-Sein eine substantielle Interpretation zu unterstellen, sei es als »die« Gesellschaft oder »die« Gemeinschaft, das Volk oder die Nation. Denn das Zwischen des kommunikativen Textes ist eine Relation und keine Substanz, ein Prozess und keine Institution.
Darüber hinaus werden im Sinne eines experimentierenden, schweifenden Denkens verschiedene Themen angesprochen, um diese Art einer Sozialphilosophie sich bewähren zu lassen, etwa: Einheit und Differenz bzw. Pluralität, Verführung, das Politische, der Dritte und der Fremde, Übergänge und Berührungen. Methodisch handelt es sich bei diesen Thematisierungen stets um Erkundungen, nicht um methodisch gesicherte Lösungen von Problemen.“
Neu :: Clausjürgens/Röttgers: Michel Serres – Das vielfältige Denken. Oder: Das Vielfältige denken
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„Der französische Philosoph Michel Serres ist am 1. Juni 2019 verstorben. Er war Mitglied der Académie française und hat mehr als 50 Monographien zu unterschiedlichsten Themen veröffentlicht. Sein Denken ist durch eine große Vielfalt gekennzeichnet und die Vielfalt selbst ist immer wieder Thema seiner Texte. »Das vielfältige Denken. Oder: Das Vielfältige denken« versucht, die Ansätze des Denkens von Michel Serres in ihrem Facettenreichtum dem Leser nahe zu bringen.
Aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven wird die Vielfältigkeit beleuchtet. Thematische Akzente sind u.a.: Gemenge und Gemische, das Parasitäre, Engel und Boten, die Rolle der Musik und die der Kommunikation, der Mensch in den Netzen, in seiner Körperlichkeit und Leiblichkeit sowie sein Verhältnis zur Natur. Außerdem werden die Berührungen mit anderen Philosophen thematisiert, von Henri Bergson über die phänomenologische Tradition bis zu Michel Foucault. Zu den Autoren der einzelnen Beiträge gehören neben Philosophen auch Literaturwissenschaftler, Medienwissenschaftler, Sozialwissenschaftler und Juristen.“ #Clausjürgens #Röttgers #Serres #Vielfältigkeit
Röttgers: Soziale Reflexion
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„Wie die temporale, so ist auch die soziale Reflexion wesentlich iterierbar. Auf jede mögliche Reflexion folgt möglicherweise eine Reflexion, die sich auf jene bezieht und deren Subjekt zum Objekt macht. In ihr distanziert sich das Subjekt von sich selbst.“ (p. 232) #Röttgers #SozialeReflexion #Subjekt
Röttgers: Übergänge
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„[I]m kommunikativen Text »gibt« es keine Kausalitäten, sondern Übergänge“. (p. 374) #Röttgers #KommunikativerText #Kausalitäten #Übergänge