“Die römische Kirche betrachtet Jesus Christus als den Kurzschluss von Himmel und Erde, und in diesem Kurzschluss erstrahlt das gleißende Licht der Wahrheit der christlichen Religion: für Serres ein wahrer Hotspot der Geschichte. Mit dem Einsetzen von Brot und Wein als Fleisch und Blut durch Jesus Christus in der Eucharistie wird die Botschaft perpetuiert: Ich, Jesus, werde durch euch hindurchfließen wie das Blut durch den Körper, wie das Wasser durch den Sand, wie der Fluss durch die Landschaft, wie die Zeit durch den Raum – jetzt und immerdar! Durch den Prozess der Perkolation werden wir eins mit Gott und der Natur”. (p. 301) #Clausjürgens #Serres #JesusChristus #Eucharistie #Perkolation
Archiv des Autors: Reinhold Clausjürgens
Neu :: Röttgers: Kultur
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“Das Thema ‘Kultur’ wird in diesem Band in systematischer Perspektive behandelt ohne allerdings die wichtigsten historischen Bezüge zu vernachlässigen. Ausgegangen wird von der These, dass Kultur nicht gemacht wird oder gemacht werden könnte. Stattdessen wird auf den Ereignischarakter des Kulturellen Bezug genommen. Kultur stellt sich demnach dar als kultureller Prozess. Der kulturelle Prozess ist immer auch störend, zuweilen verstörend. Gleichwohl etabliert sich in ihm ein kulturelles ‘Wir’, das weniger durch Identität als vielmehr durch Differenz markiert ist. Daher behandelt das abschließende und resümierende Kapitel die Fremdheit der Kultur und das Fremde der Kultur.” #Röttgers #Kultur #Prozess #Fremdheit
Serres: L’écriture
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“[Q]u’est-ce que l’écriture, à nouveau, sinon un ensemble de traces qui codent un sens?” (p. 17) #Serres #écriture #sens
Neu :: Kurz: Das Wahre, Schöne, Gute
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“›Das Wahre, Schöne, Gute‹ bildet das Leitgestirn am kulturellen Himmel vom Ende des 18. bis über das Ende des 19. Jahrhunderts hinaus. Entstanden ist die Trias im frühen 18. Jahrhundert, initiiert durch die Rezeption der platonischen Philosophie, die Debatte um den guten Geschmack und die Erweiterung der Philosophie um die Wissenschaft der Ästhetik. Während Kant und Schiller mit kritischem Bewusstsein den Zusammenhang und die Differenz des Wahren, Schönen und Guten erforschten, stand die Trias im 19. Jahrhundert als ubiquitäre Formel für das ›Höhere‹, die bürgerliche Bildungs- und Kunstreligion. Ihre Verwendung in Goethes ›Epilog zu Schillers Glocke‹ weihte sie mit beider Namen. Daran entzündete sich eine ideologiekritische und ästhetische Polemik. Fontane sah in dieser Trias nur ein Umcouren des Geldes. Für die europäische Avantgarde seit Mitte des 19. Jahrhunderts war sie Ausdruck einer banausischen Zweckentfremdung der Kunst. Der Fall der Trias begann. Ihre Anrufung war verpönt. Einher ging aber ihr stilles Fortbestehen, wie die Kunst- und Literaturkritik und die Debatten z. B. um Adornos Satz, wonach ein Gedicht nach Auschwitz zu schreiben, barbarisch sei, oder den »Fall Esra« belegen. Es geht immer noch um die Frage, ob und wie in der Erfahrung der Kunst ästhetische mit moralischen und Wahrheitsansprüchen verbunden sind.” #Kurz #Wahre #Schöne #Gute #Ästhetik #Kant #Schiller #Goethe #Fontane #Adorno #Auschwitz
Serres: La méthode structurale
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„[L]e système de l’harmonie marque l’introduction en philosophie de la méthode structurale.” (p. 5) #Serres #système #harmonie #MéthodeStructurale