„1977 startete die RAF ihre »Offensive 77«, wurde in Paris das Centre Pompidou eröffnet, in Kalifornien der Apple II lanciert – und das Internet erfunden. Was bedeuten diese merkwürdigen Gleichzeitigkeiten? Warum sprach zur selben Zeit Jimmy Carter von den »human rights«, sprachen schwarze Aktivistinnen von »identity politics«, Esoteriker vom »New Age« und Architektinnen von »symbolischen Formen«? Warum gleichzeitig Punk, Disco und Hip-Hop? Und warum sagte Michel Foucault 1977: »Wir müssen ganz von vorne beginnen«?
Philipp Sarasin untersucht in seinem Buch die Linien, Muster und Ähnlichkeiten, die diese und andere Ereignisse des Jahres 1977 miteinander verbinden – und er erzählt davon, wie der Glaube an ein gemeinsames Allgemeines, der die Moderne formte, zu zerbröckeln begann. 1977 führt uns ein Jahr vor Augen, in dem nur die Unsicherheit gewiss und die Ahnung verbreitet war, dass die alten Koordinaten der industriellen Gesellschaft in Zukunft keine Orientierung mehr bieten würden. Eine phänomenale Zeitreise in die Geschichte unserer Gegenwart.“ #Sarasin #Foucault #1977 #Post-Moderne #Geschichte #Gegenwart
Archiv der Kategorie: Kulturkritik
Clausjürgens: Der Unterschied zwischen der Natur und der Kultur
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„Der Unterschied zwischen der Natur und der Kultur, der Natur und dem Gesellschaftszustand ist das Vorhandensein von Regeln, der Gesellschaftszustand ist das Zeitalter der Regeln und das Inzestverbot ist die universale Regel.“ (p. 122) #Clausjürgens #Natur #Kultur #Gesellschaftszustand #Regeln #Inzestverbot
Starobinski: Das Fest
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„Insbesondere das ländliche Fest bietet den schönen Seelen ein Schauspiel, das die Rückkehr zur ersten Unschuld simuliert.“ (p. 140) #Starobinski #Fest #Rückkehr
Neu :: Reckwitz: Das Ende der Illusionen: Politik, Ökonomie und Kultur in der Spätmoderne
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„Noch vor wenigen Jahren richtete sich die westliche Öffentlichkeit in der scheinbaren Gewissheit des gesellschaftlichen Fortschritts ein: Der weltweite Siegeszug von Demokratie und Marktwirtschaft schien unaufhaltsam, Liberalisierung und Emanzipation, Wissensgesellschaft und Pluralisierung der Lebensstile schienen die Leitbegriffe der Zukunft. Spätestens mit dem Brexit und der Wahl Donald Trumps folgte die schmerzhafte Einsicht, dass es sich dabei um Illusionen gehandelt hatte.
Tatsächlich wird erst jetzt das Ausmaß des Strukturwandels der Gesellschaft sichtbar: Die alte industrielle Moderne ist von einer Spätmoderne abgelöst worden, die von neuen Polarisierungen und Paradoxien geprägt ist – Fortschritt und Unbehagen liegen dicht beieinander. In einer Reihe von Essays arbeitet Andreas Reckwitz die zentralen Strukturmerkmale der Gegenwart pointiert heraus: die neue Klassengesellschaft, die Eigenschaften einer postindustriellen Ökonomie, den Konflikt um Kultur und Identität, die aus dem Imperativ der Selbstverwirklichung resultierende Erschöpfung und die Krise des Liberalismus.“ #Reckwitz #Spätmoderne #Fortschritt #Demokratie #Marktwirtschaft
Neu :: Haar: Simulation und virtuelle Welten
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„Welche Rolle spielen virtuelle Welten in der Wahrnehmung des medial turn? Rebecca Haar zeichnet die Verflechtungsgeschichte der Simulation anhand des Cyberpunks nach. In den 1990er Jahren wurde digitaler und virtueller Raum neu erschlossen. Dieser mediale Umbruch rief eine kritische Debatte hervor, die gegenwärtig im Kontext der Simulation diskutiert wird. Doch wie profitier(t)en poststrukturalistische und medientheoretische Ansätze sowie die verschiedenen Ausprägungen des Cyberpunks von der Darstellung und Umsetzung virtueller Welten?
Neben einer systematischen historischen Einordnung präsentiert Rebecca Haar eine präzise Analyse des Umgangs mit Simulation und Virtualität in Theorie, Technik und medialen Darstellungen in der postmodernen Gesellschaft.“ #Haar #Simulation #VirtuelleWelten #Cyberpunk #Poststrukturalismus #Postmodernismus