Gueroult: Raum und Zeit bei Descartes

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“Bei Descartes waren Raum und Zeit zwei durchaus unvergleichbare Elemente. Der Raum war nämlich ein Reales: die Substanz der Körper. Die Zeit war kein Reales, keine Substanz, sondern eine einfache Modalität der er­schaffenen Substanzen: sie war nur der äußerliche Anschein der fort­gesetzten Schöpfung, die in jedem Augenblick die erschaffene Realität in der Existenz erhält, sie dadurch existieren oder fortdauern läßt und sie in jedem Augenblick ins Nichts zurücksinken lassen kann.” (p. 279) #Gueroult #Descartes #Raum #Zeit

Gueroult, Martial, Etudes sur Descartes, Spinoza, Malebranche et Leibniz. Hildesheim/New York: Georg Olms 1970.

Habermas: Die Ökonomie im 17. Jahrhundert

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“Gerade weil der systemische Zusammenhang der Ökonomie im 17. Jahrhundert noch nicht als eine gegenüber den handelnden Subjekten verselbständigte Realität erkannt wird, konnte dieser gesellschaftliche Prozess umso eher aus der Sicht der Selbstermächtigung selbständig entscheidender Privatpersonen auf die entsprechenden juristischen Begriffe des bürgerlichen Privatrechts gebracht werden.” (II, p. 109) #Habermas #Ökonomie #Subjekt #Recht

Habermas, Jürgen, Auch eine Geschichte der Philosophie: Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen – Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen. Berlin: Suhrkamp Verlag 2019. 1700 S., ISBN 978-3-518-58734-8.

Gueroult: Leibniz, Descartes, Newton und der Raum

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“Daraus ergibt sich, daß er [i.e. Leibniz] jeden Begriff eines absoluten Raumes zurückweist, sei nun Ietz­terer erfüllte Realitat, wie derjenige Descartes, oder leerer Rahrnen, wie derjenige Newtons.” (p. 276) #Gueroult #Raum #Leibniz #Descartes #Newton

Gueroult, Martial, Etudes sur Descartes, Spinoza, Malebranche et Leibniz. Hildesheim/New York: Georg Olms 1970.

Neu :: Tiedemann: Post-Aufklärungs-Gesellschaft. Was wir verlieren und was uns bevorsteht

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“Aufklärung ist das Beste, was die Menschheit je hervorgebracht hat. Ihre Essenz besteht in dem Streben nach Objektivität und intersubjektiver Rechtfertigung. Ein elitäres Minderheitenprojekt, dem große Teile der Menschheit enorme Errungenschaften zu verdanken haben. Dennoch ist derzeit das Ende der zweiten Aufklärungsepoche zu beobachten. Ursächlich sind die immensen Belastungen einer emanzipierten Lebensform ebenso wie aktuelle politische und soziologische Stressfaktoren. Zu diesen gehören ein kapitalistisch verkürztes Freiheitsverständnis ebenso wie Migrationsbewegungen, eine mangelnde Verteidigung des ethischen Universalismus oder ein Antirassismus ohne Bewusstsein für negative Dialektik. Die Erosion bewirkt eine Rückkehr zu den autoritären Standardmodellen der Menschheit gepaart mit den technischen und medialen Potentialen der Moderne. Zeit für einen Blick zurück in Dankbarkeit und eine kritische Betrachtung dessen, was uns erwartet.” #Tiedemann #Aufklärung #Universalismus #Moderne

Tiedemann, Markus, Post-Aufklärungs-Gesellschaft. Was wir verlieren und was uns bevorsteht. Paderborn: Brill | Mentis 2023. 212 S., ISBN 978-3-95743-285-8.

Rousseau: Der tugendhafte Mensch

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„[J]eder Mensch ist tugendhaft, wenn sein Partikularwille in allem mit dem Gemeinwillen übereinstimmt: wir wollen gerne, was die Leute wollen, die wir lieben.“ (p. 27f.) #Rousseau #Tugend #Mensch #Partikularwille #Gemeinwille

Rousseau, Jean-Jacques, Abhandlung über die politische Ökonomie, in: Politische Schriften; Bd. 1. Paderborn: Ferdinand Schöningh 1977, 9–57.