Gueroult: Raum und Zeit bei Descartes

Zitat

“Bei Descartes waren Raum und Zeit zwei durchaus unvergleichbare Elemente. Der Raum war nämlich ein Reales: die Substanz der Körper. Die Zeit war kein Reales, keine Substanz, sondern eine einfache Modalität der er­schaffenen Substanzen: sie war nur der äußerliche Anschein der fort­gesetzten Schöpfung, die in jedem Augenblick die erschaffene Realität in der Existenz erhält, sie dadurch existieren oder fortdauern läßt und sie in jedem Augenblick ins Nichts zurücksinken lassen kann.” (p. 279) #Gueroult #Descartes #Raum #Zeit

Gueroult, Martial, Etudes sur Descartes, Spinoza, Malebranche et Leibniz. Hildesheim/New York: Georg Olms 1970.

Clausjürgens: Brüche und Kontinuitäten bei Foucault

Zitat

“Foucault versucht durch seine Analyse der Brüche, die Räume der Kontinuitäten, d. h. die Episteme, zu konstruieren. Letztendlich ist er jedoch nicht an den Brüchen und Übergängen interessiert, sondern an den homogenen Räumen des Wissens, noch genauer: an dem homogenen Tableau des Wissens, das sich über die Zeit erhalten hat, an der Ordnung des Wissens im Gegensatz zur Un-Ordnung des Wahnsinns und der A-Normalen. Die Möglichkeit des Anderen, der Abweichung, sich der Kontrolle, der Macht zu entziehen, dann aber außerhalb der Wahrheit der bestehenden Episteme zu sein, in einem anderen Raum zu sein, nicht im Gleichen zu sein, diese Möglichkeit besteht immer”. (p. 287) #Clausjürgens #Foucault #Brüche #Kontinuitäten #Episteme

Clausjürgens, Reinhold, Von der Moderne zur Post-Moderne. Brüche – Übergänge – Kontinuitäten, in: Reinhold Clausjürgens/Monika Schmitz-Emans (Hgg.), (Um-)Wege zu einer Sozialphilosophie der Postmoderne. Philosophische Exkursionen – Festschrift für Kurt Röttgers zum 80. Geburtstag. Paderborn: Brill | Fink 2024, 274–320.

Sarasin: Die Stadt als Kulturmaschine

Zitat

„Die Stadt erschien als eine Zeichen generierende Maschine, ja als eine Kulturmaschine: Sie bestand nur und war nur verständlich über ihre Zeichen.“ (p. 315) #Sarasin #Stadt #Zeichen #Kulturmaschine

Sarasin, Philipp, 1977: Eine kurze Geschichte der Gegenwart. Berlin: Suhrkamp 2021. 502 S., ISBN 978-3-518-58763-8.

Chen: Networks and graphs

Zitat

“Networks, or graphs (a collection of nodes with edges connecting them), have long been studied in a prolific branch of mathematics known as “graph theory” and are often used by scientists to model the structure of many complex systems, ranging from technological systems and biological systems to social systems and economic systems. Human beings are surrounded by a variety of different types of networks.” (p. 1) #Chen #Network #graph #mathematics #structure #system

Chen, Wei, Explosive Percolation in Random Networks. Berlin/Heidelberg: Springer 2014. 63 S.

Habermas: Die Ökonomie im 17. Jahrhundert

Zitat

“Gerade weil der systemische Zusammenhang der Ökonomie im 17. Jahrhundert noch nicht als eine gegenüber den handelnden Subjekten verselbständigte Realität erkannt wird, konnte dieser gesellschaftliche Prozess umso eher aus der Sicht der Selbstermächtigung selbständig entscheidender Privatpersonen auf die entsprechenden juristischen Begriffe des bürgerlichen Privatrechts gebracht werden.” (II, p. 109) #Habermas #Ökonomie #Subjekt #Recht

Habermas, Jürgen, Auch eine Geschichte der Philosophie: Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen – Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen. Berlin: Suhrkamp Verlag 2019. 1700 S., ISBN 978-3-518-58734-8.